Das Rätsel um die Boeing MH370 Australien sucht nur noch unter Wasser
28.04.2014, 08:09 Uhr
Fortan sollen nur noch unter Wasser nach Wrackteilen gesucht werden.
(Foto: dpa)
Fast zwei Monate ist es her, dass die Boeing 777 der Malaysia Airline von den Bildschirmen verschwand. Alle Suche blieb bislang ergebnislos, doch Australien will nicht aufgeben - und notfalls das ganze betroffene Gebiet mit Unterwassersonden durchkämmen.
Mehr als sieben Wochen nach Verschwinden des Malaysia Airlines-Fluges MH370 soll die Suche nach dem Wrack nur noch unter Wasser fortgesetzt werden. Da es immer unwahrscheinlicher werde, Wrackteile an der Wasseroberfläche zu finden, solle im Indischen Ozean fortan nur noch mit Unterwassersonden gearbeitet werden, sagte der australische Premier Tony Abbott in Canberra.
Wenn nötig, müsse das komplette möglicherweise betroffene Gebiet unter Wasser abgesucht werden, so Abbot weiter. Dieses sei "700 mal 80 Kilometer" groß.
Australien koordiniert die Suche nach möglichen Überresten der verschollenen Maschine. Seit dem mysteriösen Verschwinden der Boeing 777 von Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord am 8. März wird nach Überresten des Flugzeugs gesucht. Immer noch ist völlig unklar, warum die Maschine auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwand.
US-Präsident Barack Obama forderte "volle Transparenz" bei der Suche nach der Boeing. Alle Informationen, "was wir wissen und was wir nicht wissen", müssten öffentlich gemacht werden, sagte Obama bei einem Besuch in Malaysia. Er sicherte zugleich die weitere Unterstützung seines Landes bei der Suche zu.
Malaysia legt Zwischenbericht vor
Die malaysische Regierung will in dieser Woche einen Zwischenbericht zu der Suche vorlegen. Laut Malaysias Premierminister Najib Razak geht aus dem Bericht hervor, dass am 8. März auf dem Militärradar ein Flugzeug gesichtet worden sei, das "umdrehte und in die andere Richtung flog".
Man sei sich damals aber nicht sicher gewesen, ob es sich dabei um MH370 handelte. Man habe lediglich ausmachen können, dass es "kein feindliches Flugzeug war". Aus diesem Grund seien in der betreffenden Nacht auch keine Erkundungsflugzeuge losgeschickt worden. Schließlich habe sich das Flugzeug so verhalten, als sei es ein ziviles Flugzeug gewesen, das einer normalen Flugroute folgte, so Najib in dem CNN-Interview.
Passagiere nicht für tot erklärt
Erst vor wenigen Tagen erklärte Razak, dass er die Passagiere der Boeing 777-200 noch nicht für tot erklären wolle. Er gehe zwar davon aus, dass alle Passagiere des Flugs MH370 starben, als der Jet ins Meer stürzte. "Ich muss jedoch die Gefühle der Angehörigen beachten", sagte Najib dem Fernsehsender CNN. Manche hätten erklärt, sie könnten dies erst akzeptieren, wenn stichhaltige Beweise vorlägen.
Allerdings hat Najibs Weigerung auch finanzielle Folgen: Die vollen Entschädigungszahlungen an die Familien hängen davon ab, dass die Passagiere offiziell für tot erklärt wurden.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP