Panorama

Rätsel um Flug MH370 Malaysia erklärt Passagiere nicht für tot

25.04.2014, 13:05 Uhr
32893200BECDDA20-jpg5412298373398900207
Trotz wochenlanger Suche gibt es bisher keine Hinweise auf das Wrack. (Foto: AP)

Oft schon ist die Regierung in Kuala Lumpur für ihre Informationspolitik bei der Tragödie um die verschwundene Boeing kritisiert worden. Mit Rücksicht auf die verzweifelten Angehörigen will Malaysia die Passagiere noch nicht für tot erklären. Das hat Folgen.

3i6b0602-jpg1207613734838505565
Najib Razak will keine Fehler mehr machen. (Foto: dpa)

Malaysia will die Passagiere der verschollenen Boeing 777-200 nach Angaben von Premierminister Najib Razak noch nicht für tot erklären. Er gehe zwar davon aus, dass alle Passagiere des Flugs MH370 starben, als der Jet ins Meer stürzte. "Ich muss jedoch die Gefühle der Angehörigen beachten", sagte Najib dem Fernsehsender CNN. Manche hätten erklärt, sie könnten dies erst akzeptieren, wenn stichhaltige Beweise vorlägen.

Allerdings hat Najibs Weigerung auch finanzielle Folgen: Die vollen Entschädigungszahlungen an die Familien hängen davon ab, dass die Passagiere offiziell für tot erklärt wurden.

In der kommenden Woche will Malaysia den vorläufigen Bericht zu dem Unglück vorlegen. Laut Najib geht aus dem Bericht hervor, dass am 8. März auf dem Militärradar ein Flugzeug gesichtet worden sei, das "umdrehte und in die andere Richtung flog". Man sei sich damals aber nicht sicher gewesen, ob es sich dabei um MH370 handelte. Man habe lediglich ausmachen können, dass es "kein feindliches Flugzeug war". Aus diesem Grund seien in der betreffenden Nacht auch keine Erkundungsflugzeuge losgeschickt worden. Schließlich habe sich das Flugzeug so verhalten, als sei es ein ziviles Flugzeug gewesen, das einer normalen Flugroute folgte, so Najib in dem CNN-Interview.

Keine Hinweise auf das Wrack

Die Regierung in Kuala Lumpur war in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für ihre Informationspolitik bei der Tragödie kritisiert worden - vor allem von den verzweifelten Angehörigen der Passagiere.

Die Malaysia Airlines-Maschine mit 239 Menschen an Bord war am 8. März auf dem Flug nach Peking verschwunden. Trotz wochenlanger Suche im Indischen Ozean gibt es bisher keine Hinweise auf das Wrack. Erst am Donnerstag hatten die Helfer erneut eine Niederlage einstecken müssen. Nach zunächst hoffnungsvollen Berichten, man habe womöglich vor der Westküste Australiens ein Trümmerteil der Boeing 777-200 gefunden, hieß es erneut "Fehlanzeige".

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa