Mehr Unfälle mit Zügen Bahnübergänge werden zur Falle
20.04.2012, 12:04 Uhr
Der Fahrer dieses Wagens hatte eine Halbschranke umfahren und wurde von einem Zug erfasst. Dabei wurde er schwer verletzt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Für Fußgänger und Radler sind Halbschranken eine Gefahr. Sie sind für eine steigende Zahl an Unfällen verantwortlich. Unklar ist, ob das an immer mehr dieser Schranken liegt oder ob die Verkehrsteilnehmer unvorsichtiger werden.
Die Zahl der an Bahnübergängen steigt nach mehreren Jahren mit Rückgängen wieder spürbar an. Im Jahr 2010 gab es insgesamt 225 solcher Unfälle, zitiert die "Saarbrücker Zeitung" aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen. In den Jahren 2006 bis 2009 hatte sich die Zahl der Unfälle dagegen von 231 auf 203 verringert. Die Zahl der Toten stieg demnach auf 45, ein Jahr zuvor gab es 40, im Jahr 2008 noch 52 .
Über den Grund für den Anstieg herrscht Uneinigkeit. Nach Auffassung der Bundesregierung wächst der Leichtsinn von Verkehrsteilnehmern gerade an Bahnübergängen mit Halbschranken. Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer würden immer wieder versuchen, auch geschlossene Halbschranken zu umgehen. Mit Aufklärungskampagnen will die Bundesregierung dem Bericht zufolge diesem Verhalten nun entgegen wirken.
Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), sagte der Zeitung, die Bundesregierung mache es sich zu leicht, wenn sie die Schuld für die schweren Unfälle "auf die Unvernunft der Verkehrsteilnehmer" schiebe. Die Bahn habe im gesamten Bundesgebiet die Anzahl der Vollschranken verringert. "Das hat leider schlimme Konsequenzen für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer."
Quelle: ntv.de, AFP