Katastrophe in Ost-Europa Balkan-Länder versinken im Hochwasser
19.05.2014, 07:55 Uhr
Schon mehr als 20 Menschen kamen in dem Hochwasser auf dem Balkan ums Leben.
(Foto: dpa)
Das Hochwasser in den Balkan-Staaten steigt. Die Einwohner müssen hilflos zusehen, wie ihr Hab und Gut von den Wassermassen mitgerissen wird. Während einige um ihre Angehörigen trauern, nutzen andere die chaotischen Verhältnisse für sich aus.
Ein Ende der Hochwasserkatastrophe auf dem Balkan ist nicht in Sicht. Bislang kamen mehr als 40 Menschen ums Leben. Weit über eine Million Einwohner der armen Länder in Südosteuropa sind von den Überschwemmungen betroffen. 95.000 Haushalte müssen ohne Strom auskommen.
Die Schäden allein in Serbien werden auf eine Milliarde Euro geschätzt. Deutschland hat beiden Ländern Unterstützung angeboten, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Experten des Technischen Hilfswerks (THW) seien bereits in Serbien eingetroffen, weitere Hilfsmaßnahmen würden koordiniert.
"Noch ist das ganze Ausmaß der Katastrophe nicht erkennbar", erklärte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. "Den Familien, die Angehörige infolge der Flut verloren haben, sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus."
Schutzdämme werden einfach überspült
Besonders kritisch ist es im Norden Bosniens, wo 10.000 Menschen aus ihren überfluteten Häusern in der Stadt Bijeljina gerettet werden müssen. Im Norden des Landes stieg in der Nacht der Wasserstand der Save an der Grenze zu Kroatien, überspülte vielfach bereits die Schutzdämme.
Insgesamt sei mit 1,2 Millionen Einwohnern ein Drittel der Bevölkerung dieses armen Balkanlandes von den Überflutungen in Mitleidenschaft gezogen, berichteten dortige Medien. Im ganzen Land richteten Erdrutsche weitere schwere Verwüstungen an. Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic bestätigte die Verhaftung von Geschäftsleuten, die die Notlage der Menschen ausgenutzt und die Preise für Mineralwasser und Lebensmittel um ein Vielfaches angehoben hätten.
Zeitungen in Serbien kritisierten, dass die Meteorologen nicht rechtzeitig vor den Unwettern gewarnt hätten. Freiwillige, die von der Regierung in Belgrad an die Brennpunkte geschickt worden waren, klagten über die schlechte Organisation ihres Einsatzes.
Quelle: ntv.de, hla/dpa