"Spuren von Pferdefleisch" Behörden suchen wieder Fleisch
10.04.2013, 18:54 Uhr
Erneut ein Pferdefleisch-Skandal? 50.000 Tonnen Fleisch müssen in ganz Europa aufgespürt werden. Ein Großhändler in den Niederlanden steht unter Verdacht.
Die niederländischen Behörden haben rund 50.000 Tonnen Fleisch aus mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland, vom Markt zurückgerufen. Das Fleisch sei möglicherweise mit nicht-deklariertem Pferdefleisch vermischt, erklärte die Kontrollbehörde für Nahrungsmittel in Utrecht. Die Herkunft des Fleisches sei unklar, die Sicherheit könne daher nicht garantiert werden. Es gebe aber zurzeit keine konkreten Hinweise auf Gefahren für Menschen.
130 Zwischenhändler und fleischverarbeitende Betriebe in den Niederlanden müssen nun die Ware bei ihren Kunden wie etwa Supermärkten aufspüren und aus dem Handel nehmen.
Die deutschen Behörden wurden von dem Nachbarland über den Rückruf informiert. Konkrete Hinweise darauf, ob und wo das Fleisch auch in Deutschland auf den Markt gekommen ist, gibt es jedoch noch nicht. Ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums in Berlin sagte, sobald solche Erkenntnisse vorlägen, müssten die Lieferungen aus dem Handel genommen werden.
Auslieferung 2011
Nach inoffiziellen Angaben ist davon auszugehen, dass das Fleisch auch in Deutschland auf den Markt gekommen ist. Die Bundesrepublik sei ebenso wie Portugal, Spanien und Frankreich besonders betroffen. Die Ware sei möglicherweise schon seit 2011 ausgeliefert worden.
Wahrscheinlich ist ein Teil des Fleisches bereits konsumiert worden, erklärte ein Sprecher der niederländischen Behörde. "Aber viel wurde auch in Tiefkühlmahlzeiten verarbeitet, und Frikadellen oder Hamburger sind sehr lange haltbar." Für Verbraucher bestehe keine Gefahr. Allerdings wird nicht ausgeschlossen, dass auch sie aufgefordert würden, Produkte zurückzugeben oder zu vernichten.
Quelle: ntv.de, dpa