Lawine am Todesberg Bergsteiger sterben in Nepal
23.09.2012, 17:03 Uhr
Rettungskräfte am Fuß des Manaslu.
(Foto: REUTERS)
Seine steilen Hänge und das schwierige Wetter machen den Manaslu in Nepal zu einem gefürchteten Todesberg. Nun fordert er wieder etliche Opfer. Die meisten kommen aus Europa, auch ein Deutscher aus Niederbayern ist unter den Toten. Und noch sind nicht alle Opfer identifiziert.
Mindestens neun sind bei einem Lawinenabgang im Himalaya in Nepal ums Leben gekommen. Auch ein deutscher Bergsteiger starb, als die Lawine zwei Camps in etwa 7000 Meter Höhe auf dem 8163 Meter hohen Mount Manaslu unter sich begrub. Ein weiteres Opfer stammt nach Angaben des nepalesischen Tourismusministeriums aus Spanien und eines aus Nepal. Die übrigen Toten konnten noch nicht identifiziert werden. Bis zu acht Bergsteiger werden noch vermisst.
Retter konnten die Leichen von insgesamt neun Opfern bergen. "Der Manaslu ist wegen seiner steilen Hänge und schwierigen Wetters als Todesberg bekannt", sagte Dipendra Paudel, Mitarbeiter des Tourismusministeriums. Polizei und Tourismusministerium machten unterschiedliche Angaben zur Zahl der Vermissten. Während die Polizei von vier Vermissten sprach, war im Ministerium von acht Vermissten die Rede. Dabei soll es sich um sechs französische Bergsteiger, sowie jeweils einen Kletterer aus Kanada und Italien handeln.
Dreizehn Bergsteiger hätten gerettet werden können, teilte die Polizei mit. Zunächst war von zwölf Geretteten die Rede gewesen. Unter ihnen seien zwei deutsche Kletterer, drei Franzosen und ein Nepalese. Sie wurden mit Hubschraubern in Krankenhäuser in der Hauptstadt Kathmandu gebracht. Die Rettungsaktion sei am Sonntagabend wegen schlechten Wetters abgebrochen worden, sagte Paudel. "Wir werden erst morgen mehr Informationen bekanntgeben können, wenn wir die Rettungsaktion wieder aufnehmen."
Deutscher kommt aus Bayern
Das deutsche Opfer des Lawinenunglücks im Himalaya in Nepal stammt aus Niederbayern. Ein Polizeisprecher in Straubing bestätigte, dass es sich um einen 42 Jahre alten Mann aus dem Raum Dingolfing handelt. Der Bruder des Toten sei bereits verständigt worden, sagte der Polizeisprecher. Zwar fehlten noch die amtlichen Bestätigungen der deutschen und nepalesischen Behörden. "Aber wir gehen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um den Mann handelt", ergänzte der Sprecher. Die Leiche des 42-Jährigen sei geborgen und nach Kathmandu geflogen worden.
Die Lawine war auf dem abgegangen, als sich die Bergsteiger auf den Aufstieg zum Gipfel vorbereitet hatten. Plötzlicher Sonnenschein nach Tagen mit kaltem Wetter löste die Lawine aus.
Jedes Jahr kommt während der Klettersaison in Nepal zu Unfällen. Die Klettersaison dauert von April bis Mai und nach einer Unterbrechung während der Monsunmonate wieder von September bis Oktober.
Quelle: ntv.de, dpa