Zigtausende ohne Strom Briten sitzen im Dunkeln
19.01.2007, 00:43 UhrIn Großbritannien sind bei dem Orkan "Kyrill" am Donnerstag mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten ist der Direktor des Internationalen Flughafens von Birmingham. 26 Seeleute konnten bei einer dramatischen internationalen Rettungsaktion in Sicherheit gebracht werden. Der Fährverkehr über den Ärmelkanal war schwer behindert. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen.
Der 49-jährige Birminghamer Airportchef Richard Heard war mit seinem Auto unterwegs, als Äste eines umgestürzten Baumes durch die Frontscheibe in den Wagen schlugen. Auch zwei andere Autofahrer kamen in Mittelengland durch vom Sturm gefällte Bäume ums Leben. Eine etwa 60-jährige Frau wurde von einer einstürzenden Mauer erschlagen. Unweit von Liverpool rammte eine Feuerwehr im Nothilfeeinsatz ein Auto und tötete den Fahrer.
Hunderttausende ohne Strom
In Großbritannien sind hunderttausende Menschen ohne Strom. Umstürzende Bäume und herumfliegendes Geröll hätten zahlreiche Leitungen im ganzen Land beschädigt, teilten die großen Energieversorger mit. Am schlimmsten betroffen war demnach der Süden, wo es auch zu einem Verkehrschaos kam.
Der E.ON-Konzern im Königreich sprach von rund 80.000 Kunden, die einen Stromausfall zu beklagen hätten. Die meisten Betroffenen lebten in Herefordshire, Worcestershire und Lincolnshire. Scottish and Southern Energy sowie EDF Energy berichteten von jeweils der gleichen Anzahl betroffener Kunden.
Riskante Seenotrettung
Mit teils riskanten Flugmanövern konnten britische und französische Hubschrauberbesatzungen alle 26 Seeleute eines Frachters retten, der im Ärmelkanal infolge eines Motorschadens manövrierunfähig geworden war. Das Schiff mit 75 Containern an Bord wurde aufgegeben und trieb später rund 70 Kilometer von der Küste der südwestenglischen Grafschaft Cornwall.
Wegen des schweren Wellengangs musste im Ärmelkanal der Fährverkehr zeitweilig unterbrochen werden. Auf den britischen Inseln fielen etliche Zugverbindungen aus. Mehr als 130 Flüge von verschiedenen Airports, darunter London-Heathrow, mussten wegen des Sturms abgesagt werden.
Quelle: ntv.de