Panorama

Fünf Tote, sieben Verletzte Bus stürzt in die Wupper

Der Bus stürzte mehrere Meter in die Tiefee.

Der Bus stürzte mehrere Meter in die Tiefee.

(Foto: REUTERS)

Fünf Menschen sind in Radevormwald in Nordrhein-Westfalen ums Leben gekommen, als ein Linienbus einen steilen Abhang an der Wupper etwa 15 Meter tief hinunterstürzte. Nach Polizeiangaben wurden sieben Fahrgäste verletzt, darunter eine Frau schwer. Bei den Toten handelte es sich um den 45 Jahre alten Busfahrer aus Essen, ein Ehepaar aus Schwerte im Alter von 70 und 71 Jahren sowie einen Mann (38) und eine Frau (80) aus Radevormwald.

Es ist etwa 11.50 Uhr, als der Linienbus 626 eine Haltestelle an der kurvigen Landstraße in Radevormwald verlässt. Kurz darauf passiert es: Zeugenaussagen zufolge wird der Bus auf der abschüssigen Strecke immer schneller. In einer Linkskurve durchbricht er mit zwölf Menschen an Bord die Leitplanke, stürzt die Böschung hinab, überschlägt sich, bleibt schließlich auf der Seite - halb im Wasser - liegen.

Mühsame Bergung

Für einige Fahrgäste konnten die Retter nichts mehr tun.

Für einige Fahrgäste konnten die Retter nichts mehr tun.

(Foto: dpa)

Die rund 150 Einsatzkräfte kommen bei der Bergung der Opfer nur mühsam voran. Die Böschung ist steil und zudem mit Bäumen bewachsen. Fünf Menschen können nur noch tot geborgen werden. Mehrere Stunden lang bleibt unklar, ob unter dem Wrack noch Opfer begraben liegen. Zumindest diese Befürchtung zerstreut sich, als die Feuerwehr am Dienstagnachmittag den Bus mit einem Kran auf die Räder stellen kann. Zwar suchen Taucher vorsichtshalber noch den Fluss ab, doch die Polizei glaubt nicht, dass es noch weitere Tote gibt.

Angst um Verwandte

Viele Einwohner der Kleinstadt eilen an den Unglücksort, als sie von der schlimmen Nachricht hören. "Ich bin sofort hergekommen. Ich habe Angst, dass meine Cousine und mein Cousin in dem Bus waren", sagt eine Frau verzweifelt. "Das ist eine gefährliche Straße, vor allem in der Kurve hier", meint ein Mann, der in der Nähe wohnt. Bürgermeister Josef Korsten widerspricht: "Ich fahre diese Strecke selbst fast jeden Tag und halte sie bei normalem Fahren für ungefährlich." Ihm sei nicht bekannt, dass es an der Stelle in der Vergangenheit schon einmal einen schweren Unfall gegeben habe. Die Polizei bestätigt das: Die Strecke sei nicht unfallträchtig.

Alija Aganovic ist selbst Busfahrer, auch auf dieser Strecke. Heute ist er nur zufällig mit dem Auto hier entlang gekommen. "Das ist schlimm. Ich weiß nicht, welcher Kollege das war", sagt er erschüttert. Notfallseelsorger sind gekommen, um Angehörige zu betreuen. Eine Sprecherin des Busunternehmens, das für die Verbindung eingesetzt wird, will zu dem Unfall und zum Fahrer keine Angaben machen. Der Bus war auf dem Weg von Wuppertal nach Radevormwald.

Erinnerungen an 1971

In der 25.000-Einwohner-Stadt Radevormwald rund 50 Kilometer nordöstlich von Köln weckt der Unfall bei Älteren Erinnerungen an ein verheerendes Zugunglück im Mai 1971. Damals starben 46 Menschen bei der Rückkehr von einem Schulausflug. Unter den Toten waren 41 Kinder aus der Kleinstadt.

Quelle: ntv.de, dpa

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