Panorama

30 Jahre unschuldig in HaftDNA-Test entlastet Schwarzen

05.01.2011, 08:01 Uhr
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Dupree (Mitte) feiert seine späte Freilassung. (Foto: AP)

Mehr als 30 Jahren verbringt Cornelius Dupree in einem Gefängnis in Texas - unschuldig, wie nun ein DNA-Test beweist. "Worte können nicht wieder gutmachen, was ich verloren habe", sagt Dupree nach der um Jahrzehnte verspäteten Freisprechung.

Nach mehr als 30 Jahren im Gefängnis ist im US-Bundesstaat Texas ein Schwarzer nach DNA-Tests vollständig entlastet worden. Ein lokales Gericht entschied, dass der wegen der Entführung und Vergewaltigung einer jungen Weißen im Jahr 1980 im Zuge eines Raubüberfalls zu 75 Jahren Haft verurteilte Cornelius Dupree unschuldig sei. Unter dem Beifall von Freunden, Unterstützern und anderen unschuldig Verurteilten erklärte der Richter Don Adams den heute 51-Jährigen für "frei". Lapidar fügte er am Ende hinzu: "Und Entschuldigung für alles."

"Worte können nicht wieder gutmachen, was ich verloren habe", sagte Dupree nach dem Urteil. "Meine beiden Eltern sind gestorben, ich habe das Gefühl, dass sich an diesem System etwas ändern muss." Dupree war bereits im Juli unter Auflagen freigekommen, zwei Wochen bevor die DNA-Tests veröffentlicht wurden, die seine Unschuld bewiesen.

Ein weiterer Schwarzer, Anthony Massingill, der 1980 gemeinsam mit Dupree für die Vergewaltigung verurteilt worden war, wurde ebenfalls durch die DNA-Tests entlastet. Nach Angaben der Organisation Innocence Project, die die beiden Männer verteidigte, bleibt Massingill jedoch wegen einer mutmaßlichen weiteren Vergewaltigung in Haft, die er aber ebenfalls bestreitet.

Die beiden Männer waren verurteilt worden, nachdem das damals 26-jährige Opfer sie auf einer Reihe von Fotos erkannt zu haben meinte. Nach Angaben von Innocence Project gehen 75 Prozent der durch DNA-Tests aufgeklärten Justizirrtümer auf eine falsche Identifizierung der Täter durch Augenzeugen zurück.

Quelle: ghö/AFP