"Alten Ruhm zurückbringen""Darth Vader" kandidiert in der Ukraine

Der Oligarch Poroschenko bekommt bei den Präsidentschaftswahl einen skurrilen Gegner. Der hat zwar einen furchteinflößenden Namen, aber dennoch keine Chance. Das wird auch die Forderung nach "kostenlosen Parkplätzen für Raumschiffe" nicht ändern.
"Darth Vader" hat seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine angekündigt. Die Ukrainische Internetpartei (UIP) wählte ihn zu ihrem Spitzenkandidaten - genauer gesagt einen Mann, der sich als Sith-Lord aus den "Star Wars"-Filmen kostümiert. Dieser war während der monatelangen Proteste in Kiew häufig flankiert von Stormtroopers aufgetreten. "Nachdem er die parteiinternen Vorwahlen erdrutschartig gewonnen hat, wird Kamerad Vader unser Kandidat sein", sagte UIP-Chef Dmitri Golubow.
Ob "Darth Alexejewitsch Vader", wie er sich nennt, bei der Abstimmung in der früheren Sowjetrepublik kandidieren darf, entscheidet die Wahlleitung in Kürze. Seinen echten Namen will der Aktivist nicht preisgeben. In seinem skurrilen Wahlprogramm fordert er unter anderem eine "allgemeine Frührente ab drei Lebensjahren" sowie "landesweit kostenlose Parkplätze für Raumschiffe".
"Darth Vader" hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche öffentlichkeitswirksame Auftritte in der Ukraine. Im November 2013 trugen ihn Stormtrooper-Soldaten in einer Sänfte zum Rathaus von Odesssa, wo er sich selbst vergeblich zum Bürgermeister erklärte - und sich dabei auf ein Dekret des "Imperators" berief. Zugleich forderte er ein Stück Land in der südwestukrainischen Stadt, um sein Raumschiff parken zu können.
Am Sicherheitspersonal gescheitert
"Nur ich allein kann aus einer Republik ein Imperium machen und alten Ruhm zurückbringen, um verlorene Gebiete zurückzuholen und den Stolz dieses Landes wieder herzustellen", sagte der UIP-Spitzenkandidat mit Verweis auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim. In der Ukraine finden am 25. Mai vorgezogene Präsidentschaftswahlen statt, nachdem der prorussische Präsident Viktor Janukowitsch infolge monatelanger Proteste gestürzt worden war.
Bei den Parlamentswahlen 2012 war die Partei nicht zugelassen, erhielt "Russia Today" zufolge dennoch inoffiziell etwa drei Prozent der Stimmen. Wähler hatten auf entsprechend vielen Wahlzetteln den Namen "Darth Vader" geschrieben, sie damit aber ungültig gemacht.
Im vergangenen Jahr versuchte der verkleidete Mann gemeinsam mit "Stormtroopers" in das ukrainische Innenministerium einzudringen, um eine Zulassung seiner Partei zu fordern. Der selbsternannte Sith Lord scheiterte allerdings am Sicherheitspersonal. Später erklärte er, sein Meister sei an der Ukraine interessiert, da dort die "Kraft stark ist."
Die aussichtsreichsten Chancen, neuer ukrainischer Präsident zu werden, hat aber ein anderer: Petro Poroschenko. Der Oligarch führt die Umfragen derzeit mit großem Abstand vor Julia Timoschenko an.