Panorama

Erfinder der Black BoxDavid Warren ist tot

21.07.2010, 08:55 Uhr

Der Erfinder des Flugdatenschreibers ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Warren kam die Idee zur Entwicklung der Black Box, als er den Absturz des ersten weltweiten Düsenverkehrsflugzeugs "Comet" im Jahr 1953 untersuchte.

Der Erfinder der sogenannten Black Box, der Australier David Warren, ist tot. Der aus einer entlegenen Gegend Nordostaustraliens stammende Luftfahrtforscher starb bereits am Montag, wie das australische Verteidigungsministerium mitteilte.

Warren hinterließ eine Frau, vier Kinder sowie sieben Enkelkinder. Der von Warren erfundene Flugdatenschreiber habe "einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherheit der weltweiten Luftfahrt" geleistet, hieß es in der Erklärung des Verteidigungsministeriums. Die heute in allen großen Flugzeugen eingebauten Geräte zeichnen die Kommunikation der Piloten sowie die Daten der technischen Instrumente auf. Da die Black Box bei einem Absturz meist unbeschädigt bleibt, lässt sich anhand der Informationen auf die Unfallursache schließen.

Der Durchbruch dauerte lange

Warren kam die Idee zur Entwicklung der Black Box, als er den Absturz des ersten weltweiten Düsenverkehrsflugzeugs "Comet" im Jahr 1953 untersuchte. Denn eine Aufzeichnung der Stimmen im Cockpit sowie der technischen Daten des Flugzeugs hätten seiner Meinung nach rasch Aufschluss über die Ursache des Unglücks geben können. Nachdem Warren mit seiner Idee zunächst auf Desinteresse bei den zuständigen Behörden stieß, baute er 1956 einen Prototyp des Flugdatenschreibers, der vier Stunden Stimmaufnahmen sowie Instrumentendaten speichern konnte. Doch der Durchbruch der Erfindung erfolgte nur langsam - es dauerte weitere zehn Jahre, bis der Einbau von Flugdatenschreibern in Australien verpflichtend wurde.

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Die Black Box zeichnen die Kommunikation der Piloten sowie die Daten der technischen Instrumente auf. (Foto: dpa)

Flugschreiber werden meist im Heck des Flugzeugs montiert, weil dort keine Tanks in der Nähe sind und das Gerät so bei einem Absturz meist relativ unbeschädigt bleibt. Der "Flight Data Recorder" gibt auf rein technischer Ebene Aufschluss über die Abläufe während des Fluges. Das Gerät hält je nach Modell bis zu 2000 verschiedene Messwerte fest - von der Flughöhe über die Geschwindigkeit und den Kurs bis zu Angaben zu den Triebwerken. Der "Voice Recorder" zeichnet den Funkverkehr der Piloten, ihre Gespräche untereinander und Geräusche im Cockpit und an Bord auf.

Quelle: dpa