Panorama

Unglücksserie in den Alpen Deutsche Urlauber stürzen in den Tod

Der "Wilde Kaiser" in den Tiroler Alpen: Der schroffe Gebirgszug liegt im Kaisergebirge unweit der deutschen Grenze.

Der "Wilde Kaiser" in den Tiroler Alpen: Der schroffe Gebirgszug liegt im Kaisergebirge unweit der deutschen Grenze.

(Foto: imago stock&people)

Es ist eine schwarze Woche für den deutschen Klettersport: Binnen kürzester Zeit sterben drei Bergsteiger bei Touren in den österreichischen Alpen - beim letzten Vorfall muss der Sohn des Opfers das Unglück mit ansehen. Zudem stürzt eine Frau bei einer Wanderung in Bayern so schwer, dass jede Rettung zu spät kommt.

Erneut ist ein deutscher Kletterer in Österreich tödlich verunglückt. Der 57-Jährige stürzte in der Gebirgskette Wilder Kaiser in Tirol ab. Der Mann sei mit seinem 28 Jahre alten Sohn auf die 2187 Meter hohe Fleischbank gestiegen. Beim Abseilen sei ein Seilende durch den Haken gerutscht, meldet die österreichische  Nachrichtenagentur APA. Der Kletterer sei rund 80 Meter tief in den Tod gestürzt.

Wegen der guten Einsehbarkeit des Geländes hätten die Kletterer auf einen Knoten an den Seilenden verzichtet. Als der Mann über das Seilende hinausgeriet, wurde das Seil aus dem Sicherungsgerät gezogen. Einer der Bergsteiger in der vierköpfigen Gruppe habe noch vergeblich versucht, das Seil mit bloßen Händen festzuhalten und sich dabei schwere Verbrennungen an den Händen zugezogen. Ein alarmierter Notarzt habe nur noch den Tod des 57-Jährigen feststellen können.

Bei einem Unglück auf dem Gamskogel bei Inzell in Bayern starb eine Urlauberin. Die 59-jährige Frau war gemeinsam mit ihrem 56-jährigen Ehemann unterwegs. Während des Abstiegs kam sie auf einem flachen Wegstück vermutlich ins Straucheln und stürzte kopfüber in ein abschüssiges Wiesenstück und von dort in eine steile Schotterrinne. Dabei erlitt sie tödliche Kopfverletzungen. Die Bergwacht konnte der Frau nicht mehr helfen.

Familie stürzt aus Güterseilbahn

Damit sind bereits vier deutsche Urlauber binnen einer Woche bei Unfällen in den Alpen ums Leben gekommen. Erst am Freitag war ein 41-jähriger Deutscher im Tiroler Kaisergebirge über 100 Meter tief abgestürzt. Nach Angaben der Polizei trug er keine Kletterausrüstung bei sich. Ebenfalls am Wilden Kaiser war am vergangenen Sonntag ein Bergsteiger 200 Meter in die Tiefe gestürzt. Bei dem 50-Jährigen handelte es sich nach Berichten der Agentur aller Wahrscheinlichkeit auch um einen Deutschen. Eine Geldbörse mit Ausweisen sei bei ihm gefunden worden. Ein DNS-Test soll nun Klarheit über die Identität des Mannes schaffen.

In den Alpen des Schweizer Kantons Schwyz kam es zudem zu einem schweren Unfall mit einer Güterseilbahn, bei dem ein Ehepaar getötet wurde. Ihr Baby überlebte schwer verletzt. Die Familie hatte der Polizei zufolge an der Alp Bärlaui verbotenerweise eine für den Transport von Gütern vorgesehene Seilbahn benutzt. Der hölzerne Behälter, in dem sich die Familie befand, sei 30 Meter tief auf einen bewaldeten Bergabhang gestürzt.

Der 38-jährige Mann und seine 31 Jahre alte Frau waren den Angaben zufolge sofort tot. Das Kleinkind habe überlebt, weil es in einem Rucksack getragen worden sei, erklärte die Polizei. Zudem hätten Büsche und Äste den Fall des Kindes abgebremst. Nach Berichten der Nachrichtenagentur sda und des "March Anzeigers" soll es sich bei dem Vater des Kindes um einen Schweizer handeln. Seine Frau sei Kanadierin gewesen. Die Familie habe im Ausland gelebt und habe Ferien in der Schweiz gemacht.

Quelle: ntv.de, hah/AFP

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