Panorama

Louis Vuitton vom Roten Platz verbannt Diese It-Bag war dem Kreml zu groß

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Politiker und Denkmalschützer sind sich einig: Ein neun mal 30 Meter hoher, mit Firmen-Logos bedruckter Koffer gehört nicht auf die vielleicht größte Touristen-Attraktion Moskaus. Jetzt wird der Rote Platz bald wieder "heilig" geräumt.

Er ist neun Meter hoch und 30 Meter lang: der braungelbe Riesenkoffer der Luxusmarke Louis Vuitton. Genau genommen handelt es sich um einen kofferförmigen Ausstellungs-Pavillon des Unternehmens. Das gigantische Reiseaccessoire hat in Moskau jedenfalls ordentlich für Unmut gesorgt. Der Koffer mit dem bekannten Buchstaben-Logo "LV" stand nämlich mitten auf dem Roten Platz, direkt neben dem Mausoleum von Revolutionsführer Lenin.

"Es gibt gewisse Symbole, die nicht kommerzialisiert und herabgewürdigt werden dürfen, weil die Zukunft des Staates davon abhängt", zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti den kommunistischen Abgeordneten Sergej Obuchow. Der Rote Platz habe einen besonderen Rang und sei ein "heiliger" Ort.

Rücksichtnahme auf die Gefühle der Gesellschaft

Das Modeunternehmen hatte den Pavillon erst vor wenigen Tagen in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Nobelkaufhaus GUM aufstellen lassen. Allerdings forderte nach dem Kreml auch die Verwaltung des GUM den Abbau des Koffers. Die Konstruktion sei größer als vereinbart, zudem müsse "Rücksicht genommen werden auf die Gefühle in Teilen der Gesellschaft", sagte ein Sprecher des Einkaufstempels.

Auch Konstantin Michailow kritisierte die Aktion. Er ist Koordinator der Nichtregierungsorganisation Archnadsor, die sich für das architektonische Erbe Moskaus einsetzt. Es kämen schließlich zehntausende Besucher extra nach Moskau, um den Roten Platz zu sehen, und nicht das Häuschen eines bekannten Unternehmens, erklärte er laut der Nachrichtenagentur Interfax.

In dem Louis-Vuitton-Koffer sollten eigentlich vom 2. Dezember bis zum 19. Januar Koffer ausgestellt werden, die im Laufe der Geschichte Berühmtheiten gehört haben. Der Luxuskonzern teilte auf seiner Homepage mit, der Erlös aus dem Kartenverkauf gehe komplett an die Stiftung "Naked Hearts" des russischen Models Natalja Wodjanowa, die sich um benachteiligte Kinder in Russland kümmert.

Quelle: ntv.de, ame/AFP/dpa

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