Ausnahmezustand durch Taifun Dutzende sterben durch "Rammasun"
20.07.2014, 13:42 Uhr
Immer wieder werden Boote von den Meeresfluten verschlungen.
(Foto: imago/China Foto Press)
Ein neuer Wirbelsturm namens "Rammasun" sucht China und die Philippinen heim. Bereits 100 Menschen sollen tot sein oder vermisst werden. Besonders auf dem Meer herrscht Lebensgefahr - trotzdem zieht es die Fischer auf ihre Boote.
Durch den verheerenden Taifun "Rammasun" sind auf den Philippinen und in China mehr als hundert Menschen gestorben. Nach Angaben der philippinischen Behörden stieg die Zahl der Toten im Land auf 94, mindestens sechs Menschen würden noch vermisst. In Südchina kamen durch den schwersten Sturm seit Jahrzehnten mindestens 17 Menschen ums Leben.
Die meisten Menschen auf den Philippinen wurden durch herabfallende Äste oder Trümmer erschlagen. Vermisst wurden hauptsächlich Menschen, die trotz Warnungen aufs Meer herausgefahren waren.
Mehr als 110.000 Häuser wurden zerstört. Rund 400.000 Haushalte sind nach Angaben der Energieversorger noch immer ohne Strom. "Rammasun", was übersetzt "Donnergott" bedeutet, hatte die Philippinen vor einigen Tagen erreicht und war später weiter in Richtung Südchina gezogen. Ein neuer Sturm, der Taifun "Matmo", kündigte sich unterdessen bereits mit schweren Regenfällen an. Es wurde erwartet, dass er am Dienstag die Hauptinsel Luzon erreichen wird.
Höchste Warnstufe ausgerufen
Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete, dass "Rammasun", der mit Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 200 Stundenkilometern aufs Land traf, in der Provinz Hainan acht Tote hinterlassen habe. Anschließend sei der Wirbelsturm weiter über die Provinzen Guangdong und Guangxi gezogen, wo neun Menschen ums Leben kamen.
Laut dem chinesischen Wetterdienst war es der schwerste Sturm im Süden Chinas seit 1973. Am Samstag wurde die höchste Warnstufe rot ausgerufen. Mehr als 70.000 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Das Fernsehen zeigte von Trümmern übersäte Straßen und entwurzelte Bäume. Dutzende Flüge und Züge wurden annulliert. In der südwestlichen Provinz Yunnan standen nach Starkregen zahlreiche Straßen unter Wasser.
Wie Xinhua weiter meldete, wurde der Sturm nun herabgestuft. Er flaute demnach ab und gefährdete weniger Ortschaften. Der chinesische Wetterdienst warnte allerdings, dass Ausläufer von "Rammasun" Teile von Nordchina in den kommenden Tagen treffen könnten.
Die Philippinen werden jährlich von rund 20 schweren Stürmen heimgesucht, viele davon richten schwere Schäden an. Im vergangenen November war der Taifun "Haiyan" über den Inselstaat hinweggefegt und hatte schwere Verwüstungen angerichtet. Rund 7300 Menschen starben. Es war eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Philippinen.
Quelle: ntv.de, lsc/AFP