Panorama

Mexikanischer Politiker wegen Geldwäsche verurteilt Ex-Gouverneur muss in den Knast

2007 wird Villanueva Madrid  direkt nach seiner Entlassung aus einem mexikanischen Gefängnis wieder verhaftet und den USA überstellt.

2007 wird Villanueva Madrid direkt nach seiner Entlassung aus einem mexikanischen Gefängnis wieder verhaftet und den USA überstellt.

(Foto: AP)

In den 90er Jahren nimmt Mario Villanueva Madrid Bestechungsgelder in Millionenhöhe an - von einem Drogenkartell. Das Geld wäscht der ehemalige mexikanische Gouverneur in den USA. Dort muss er nun ins Gefängnis.

Ein US-Gericht hat einen früheren mexikanischen Gouverneur wegen Geldwäsche zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt. Mario Villanueva Madrid hatte Millionen Dollar an Schmiergeldern vom Drogenkartell Juarez erhalten und auf Konten in den USA und anderswo gewaschen. Der 65-Jährige war von 1994 bis 1999 Gouverneur des mexikanischen Bundesstaates Quinta Roo, bekannt für das Urlaubsressort Cancún. Im August hatte er sich schuldig bekannt.

Laut Staatsanwaltschaft schloss Villanueva Madrid 1994 ein lukratives Abkommen mit dem berüchtigten Drogenkartell, damit dieses Kokain-Lieferungen sicher von Colombia durch Quintana Roo in die USA bringen konnte. Pro Ladung habe er 500.000 Dollar erhalten, zitiert die New York Times die Staatsanwaltschaft.

Der Gouverneur, auch "El Chueco", der Korrupte, genannt, häufte in den folgenden fünf Jahren demnach Millionen von Dollar an, die er auf Konten in den USA, der Schweiz und anderen Ländern verteilte. Insgesamt soll es sich um mehr als 17 Millionen Dollar (rund 13 Millionen Euro) gehandelt haben.

Noch 22 Jahren Haft in Mexiko möglich

Die Mexikanischen Behörden ermittelten bereits 1999 kurz vor Ende seiner Amtszeit gegen Villanueva Madrid, doch er tauchte unter, noch bevor er seinen Posten abgeben musste. 2001 wurde der frühere Politiker der Partei der Institutionalisierten Revolution in Cancún festgenommen.

Er wurde wegen organisierten Verbrechens und Korruption zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Im Mai 2010 lieferten die mexikanischen Behörden ihn an die USA aus, wo er bereits neun Jahre zuvor angeklagt worden war. "Mit dem heutigen Urteil hat Villanueva seinen Abstieg vom gewählten Regierungsbeamten zur korrupten Amtsperson bis hin zum eingesperrten Verbrecher abgeschlossen", sagte Staatsanwalt Preet Bharara.

Von seiner Haftstrafe in den USA muss der Verurteilte möglicherweise nur zwei bis drei Jahre absitzen. Die bisherigen sechs Jahre Haft in seiner Heimat würden ihm angerechnet. Auf Grund dessen und wegen guter Führung könnte er vorzeitig aus dem amerikanischen Gefängnis entlassen werden, sagte Villanueva Madrids Anwalt Richard B. Lind nach Angaben der "New York Times". Dann allerdings wird er nach Mexiko ausgeliefert, wo er noch mit 22 Jahren Haft rechnen muss. Lind bewertet den Ausgang des Prozesses als positiv für seinen Mandaten. "So kann er früher als erwartet wieder mit seiner Familie vereint sein."

Quelle: ntv.de, ame/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen