Panorama

Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink Ex-Manager nennt Sex "einvernehmlich"

82590613.jpg

Wurde Gina-Lisa Lohfink vergewaltigt oder nicht? Vor Gericht steht Aussage gegen Aussage. Lohfink sagt Ja, der von ihr beschuldigte Ex-Manager Nein. Auch ein Video erleichtert die Urteilsfindung kaum.

Der frühere Manager Sebastian Castillo Pinto hat vor Gericht den Vorwurf zurückgewiesen, das Model Gina-Lisa Lohfink vergewaltigt zu haben. "Es war einvernehmlicher Sex", sagte der 33-jährige vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten. "Wir hatten zu dritt Spaß."

Auch Drogen oder K.o.-Tropfen seien in der Nacht im Juni 2012 nicht im Spiel gewesen. Man habe vielmehr den Abend gemeinsam in einem Klub verbracht und sich später bei ihm zu Hause noch einmal getroffen. Gegen Mittag sei dann der mitangeklagte Pardis F. gegangen, Lohfink sei aber noch geblieben und habe ihn sogar nach Mallorca eingeladen. Er habe aber arbeiten müssen. Lohfink wirft Pinto und dem Fußballer F. Vergewaltigung vor. In bisherigen Ermittlungen bestätigte sich das nicht zweifelsfrei. Die frühere "Germany's next Topmodel"-Kandidatin muss sich deshalb vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen falscher Verdächtigung verantworten.

Pinto erklärte als Zeuge, der eigentlich Geschädigte sei er, weil er keine Arbeit mehr bekomme. Der 33-Jährige war bis vor kurzem für die Justiz nicht auffindbar. Vor Gericht erklärte er nun, er sei psychisch nicht dazu in der Lage gewesen, sich früher zu melden.

Was bedeutet: "Hör auf"?

In Interviews mit verschiedenen Medien hatte der Mann bereits alle Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe nicht eine Sekunde gedacht, dass sich Lohfinks "Hör auf" auf den Sex beziehen könnte, zitierte die "Bild"-Zeitung den Mann. Das Nein soll sich auf das Filmen beim Sex bezogen haben.

Lohfinks Anwalt hatte vor der Aussage des Mannes im Prozess das Video von dem fraglichen Geschehen zur Beweisaufnahme zeigen lassen. Lohfink brach daraufhin in Tränen aus. Sie sagte "Es ist wirklich schlimm, was hier mit mir gemacht wird. Denkt ihr, es macht Spaß hier zu sein?". Der "Bild"-Zeitung zufolge bekam sie dann einen regelrechten Wutanfall und schrie: "Sex mit zwei Männern, ich sage, ich will das nicht - geil, gucken wir weiter Filme! Denen sollte man den Schwanz abschneiden!"

Richterin Antje Ebner unterbrach die Verhandlung und rügte den Anwalt: "Sehen Sie nicht, dass Ihre Mandantin emotional überfordert ist? Warum müssen Sie Ihre Mandantin so vorführen?"

Quelle: ntv.de, sba/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen