Täglich spielen Kinder an diesem Ort. Dann bringen sie beim Spielen Patronenhülsen ans Tageslicht. Eine Untersuchung bestätigt die Vermutung: Auf dem Gelände eines Kindergartens in Eisenach liegen Dutzende Kilo Waffen und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg.

Sprengstoffexperten haben auf dem Gelände eines Kindergartens in Eisenach eine grausige Entdeckung gemacht. Die Spezialisten gruben rund 45 Kilogramm Munition und Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg aus. Auf den Fundort aufmerksam gemacht wurden sie, als spielende Kinder vor mehreren Wochen zahlreiche Patronenhülsen im Garten der Einrichtung fanden.

Ein Detail ließ die Experten aufhorchen: auf dem Gelände stand früher das Vereinshaus einer Schützenvereinigung. Eine Firma habe daraufhin mit der Suche nach möglicherweise gefährlichen Waffen begonnen, wie Stadtsprecherin Petra Lürtzing mitteilte.

Keine akute Gefahr

Was die Experten zu Tage förderten, überraschte: Sie gruben mehr als 1000 Teile Munition und 10 Granaten aus. Der Fund stammte nahezu gänzlich aus dem Zweiten Weltkrieg.  Zwar sei die Entdeckung nicht ungefährlich, eine akute Gefahr habe jedoch nicht bestanden, sagte Lürtzing. Die 49 in der Tagesstätte angemeldeten Kinder können demnach in der kommenden Woche wieder wie gewohnt in ihren Kindergarten zurückkehren. Während der Bergungsarbeiten waren sie in einer Ersatz-Kita untergebracht.

Erst am Sonntag hatten Experten in Frankfurt am Main eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Auch 68 Jahre nach Kriegsende werden in Deutschland regelmäßig Blindgänger gefunden, die meist vom Kampfmittelräumdienst entschärft werden.