Panorama

Sehnsuchtsziel AustralienFlüchtlinge kapern Frachtschiff

16.08.2012, 10:01 Uhr
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Australien sieht sich einem Flüchtlingsproblem gegegnüber. (Foto: REUTERS)

Es sind gefährliche Reisen, die Flüchtlinge unternehmen, um an einem besseren Ort Asyl zu bekommen. Vor der Insel Java werden Boat-People aus Seenot gerettet. Doch dann werden die Geretteten aggressiv.

Dutzende gerettete Flüchtlinge haben eine indonesische Schiffsbesatzung dazu gezwungen, sie nach Australien zu bringen. Das unter der Flagge Singapurs fahrende Handelsschiff "Parsifal" hatte am Montag die 67 Emigranten vor der Küste der zu Indonesien gehörenden Insel Java nach der Havarie ihres Bootes gerettet, sagte der australische Innenminister Jason Clare.

Weil die "Parsifal" auf dem Weg nach Indonesien gewesen sei, hätten die Flüchtlinge einen Kurswechsel Richtung der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel erzwungen, sagte Clare dem Rundfunksender ABC. Die Flüchtlinge seien "sehr aggressiv" aufgetreten, sagte Clare. Aus Sorge um die Sicherheit seiner Crew, habe der Kapitän schließlich zugestimmt und die australische Küstenwache über Funk über den Vorfall informiert.

Clare kündigte an, dass gegen die Emigranten wegen der Entführung des Schiffes ermittelt werden solle. Die Flüchtlinge könnten damit zu den ersten gehören, die im Zuge eines neuen australischen Gesetzes in ein Auffanglager auf eine abgelegene Insel der Staaten Papua-Neuguinea und Nauru gebracht werden könnten.

Das Gesetz wurde am Mittwoch vom Unterhaus des Parlaments gebilligt. Die erwartete Zustimmung des Oberhauses steht noch aus. Die zeitlich unbegrenzte Internierung auf abgelegenen Inseln soll künftig Asylsuchende von der gefährlichen Reise nach Australien in Schmuggelbooten abhalten.

Quelle: ntv.de, AFP