Wieder Unfall mit GeisterfahrerinFrau wendet auf der A46

Im Sauerland ist eine 51-jährige Frau mit ihrem Auto auf der A46 unterwegs - zunächst in die richtige Fahrtrichtung. Aus bislang ungeklärten Gründen besinnt sie sich jedoch mit einem Mal anders: Sie wendet mitten auf der Autobahn und fährt zurück. Wie durch ein Wunder verliert bei dem anschließenden Unfall niemand sein Leben.
Die Serie schwerer Unfälle mit Beteiligung von Geisterfahrern reißt nicht ab. Am Abend verursachte eine Falschfahrerin auf der Autobahn 46 im sauerländischen Meschede eine Kollision mit zwei Verletzten. Die 51 Jahre alte Frau sei zunächst richtig auf die Autobahn aufgefahren, habe dann aber den Wagen gewendet und sei in Gegenrichtung zurückgefahren, berichtete die Polizei. Auf einer Talbrücke sei sie dann mit dem Wagen eines 56-Jährigen zusammengestoßen. Warum die Frau plötzlich wendete, war zunächst unklar.
Beide Fahrer wurden in ihren Autos eingeklemmt. Die Frau wurde mit schweren Verletzungen in eine Spezialklinik geflogen. Der ebenfalls schwer verletzte Mann kam auch in ein Krankenhaus.
Ramsauer will Warnschilder bundesweit
Vor knapp drei Monaten hatte ein Geisterfahrer nur gut fünf Kilometer entfernt auf dem gleichen Autobahnabschnitt vier Menschen mit in den Tod gerissen, als er in Selbstmordabsicht in die falsche Richtung fuhr. Vor einigen Tagen verursachte ein 80 Jahre alter Geisterfahrer auf einer Autobahn in Bayern zwei schwere Unfälle und kam dabei selbst ums Leben. Im November starben sechs Menschen auf der Autobahn nahe Offenburg bei einem Unfall mit einem Falschfahrer.
Derweil geht die politische Debatte über Geisterfahrten weiter. Verkehrsminister Peter Ramsauer will nach dem Start eines Pilotprojekts im Jahr 2010 in ganz Deutschland neongelbe Warnhinweise an unfallträchtigen Autobahnauffahrten aufstellen lassen. In der "Bild am Sonntag" räumte er jedoch ein, dass damit nicht alle Falschfahrten zu verhindern seien. "Viele Geisterfahrer fahren absichtlich in die falsche Richtung. Aus unterschiedlichen Motiven: Zeitersparnis, Mutprobe, Suizid. Da nützt auch eine Metallkralle nichts." Nur einer von 2000 Autobahn-Unfällen werde von ihnen verursacht. "Aber jede Geisterfahrt ist eine zu viel."