Panorama

Hochstapelei vom Feinsten Fußpfleger gibt sich als Arzt aus

Monatelang arbeitete ein gelernter Fußpfleger als Arzt und stellte Privatrechnungen aus. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. Angeklagt ist er wegen hundertfachen Betrugs und Körperverletzung in tausenden Fällen.

So mancher fühlt sich zu Höherem berufen.

So mancher fühlt sich zu Höherem berufen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein Fußpfleger, der sich als Arzt ausgegeben hat, muss sich vor dem Landgericht Aschaffenburg verantworten. Der 56-jährige Mann ist wegen Betrugs in 110 Fällen in Tatmehrheit mit 1936 Fällen von gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, ab Ende 2008 in seiner Wohnung Patienten privat behandelt zu haben. Ab April vergangenen Jahres bis zu seiner Festnahme im Februar diesen Jahres habe er dann zehn Monate lang zwei Arztpraxen in Aschaffenburg und Nordheim (Neckar) betrieben sowie in einer weiteren Praxis Wochenenddienste angeboten, obwohl er nicht über eine ärztliche Ausbildung verfügte. Durch seine privat abgerechneten Behandlungen habe er auf diesem Wege gut 122.000 Euro eingenommen.

Der falsche Arzt behandelte der Anklage zufolge insgesamt 159 Patienten, die an verschiedenen Krankheiten litten. In 123 Fällen nahm er den Männern und Frauen Blut ab, außerdem setzte der Fußpfleger insgesamt 1813 Mal Spritzen. Schwerpunkt der Behandlung durch den Mann war eine Molekulartherapie, für die er pauschal 1200 Euro kassierte.

Quelle: ntv.de, dpa

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