Bunte Vorgänger müssen weichenGauck hängt "Comics" um

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Bundespräsident Gauck jedenfalls gefallen die Bilder nicht, die sein Vorgänger von den früheren Bundespräsidenten malen ließ. Also lässt er sie im Schloss Bellevue in einem Hinterzimmer verschwinden.
Bundespräsident Joachim Gauck hat zehn Porträts seiner Vorgänger im Schloss Bellevue umhängen lassen - sehr zum Ärger des Malers. Wie die Sprecherin Gaucks, Ferdos Forudastan, bestätigte, wurden die Gemälde aus der Galerie in eine Art Vorzimmer umgehängt: "Die Bilder haben sehr viele Diskussionen ausgelöst, und es gab auch immer wieder Kritik", sagte sie.
Die Gemälde waren nach einem "Bild"-Bericht von Gaucks Vorgänger Christian Wulff bei dem Berliner Künstler Volker Henze in Auftrag gegeben worden. Erst seit September hingen die knallbunten Bilder im Schloss. Zunächst hatten sie ihren Platz in der Galerie des Schlosses gefunden, nahe am Haupteingang.
Henze empörte sich nun, die Bilder seien nicht für ein Durchgangszimmer gemalt worden. Angeblich hatten Schlossgäste die Bilder "Präsidenten-Comic" genannt und damit auf die kräftigen Farben der Porträts angespielt. Henze hatte argumentiert, er habe die Präsidenten "freundlich gemalt, wollte den Menschen hinter dem Amt sehen, keine modernistische Brechung. Vielleicht überfordert das manche Betrachter."