2,4 Tonnen in Deutschland Gift-Fleisch ging nach NRW
08.12.2008, 08:07 UhrSeit dem 1. September sind 2,4 Tonnen dioxinbelastetes irisches Schweinefleisch nach Deutschland geliefert worden. Die Ware ging in die Bundesländer Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, sagte eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums. Es handle sich um Schweinehälften oder Teilstücke davon, nicht aber um weiterverarbeitete Produkte wie Würste. Nach Angaben der irischen Behörden sei das Dioxin offenbar über Futtermittel in das Fleisch gelangt.
Nach derzeitigem Erkenntnisstand bestehe keine Gefahr für die Verbraucher, sagte die Ministeriumssprecherin weiter. Für die Lieferlisten, aus denen die genauen Abnehmer der Ware hervorgehen, seien die Bundesländer zuständig.
Mit krebserregendem Dioxin verseuchtes Schweinefleisch aus Irland ist nach Angaben der irischen Veterinärbehörde in insgesamt 25 Länder geliefert worden. Dublin hatte am Samstag den Rückruf aller seit September in Irland hergestellten Produkte aus Schweinefleisch angeordnet. Verseuchtes Fleisch wurde bereits in Frankreich und Belgien festgestellt.
Der irische Premierminister Brian Cowen versuchte, die Menschen zu beruhigen. Die Regierung unternehme "alle notwendigen Schritte", die Ursache des Problems sei ausfindig gemacht worden. Das Dioxin stammt nach Angaben der irischen Behörde für Nahrungsmittelsicherheit (FSAI) offenbar aus einer verseuchten Futtermischung. Die Behörden untersuchten am Sonntag ein Futtermittelwerk im Südwesten Irlands. Das Futter soll an zehn Höfe in Irland und neun weitere in Nordirland geliefert worden sein.
Großteil nach Großbritannien geliefert
Irland exportierte im Jahr 2007 rund 129.000 Tonnen Schweinefleisch. Der Großteil wurde nach Großbritannien geliefert, Deutschland und Japan kauften jeweils etwa neun Prozent des Exportfleischs. Das Verbraucherschutzministerium forderte den Handel auf, sämtliches Schweinefleisch aus irischer Produktion vom Markt zu nehmen.
Die giftigen Stoffe waren bei routinemäßigen Labortests nachgewiesen worden. Dabei waren die Grenzwerte deutlich überschritten worden. Laut FSAI ist das Gesundheitsrisiko für Verbraucher bei den festgestellten Dioxin-Werten allerdings immer noch "äußerst gering".
Quelle: ntv.de