Panorama

Bahn-Stress im OsterurlaubICE-Zug nach Panne evakuiert

25.04.2011, 20:50 Uhr

Auf freier Strecke den Zug wechseln, Gedrängel im Waggon und überhitzte Abteile: Bei der Bahn lief im Osterreise-Verkehr so einiges schief. Abhilfe bei überfüllten Zügen könnte eine Reservierungspflicht schaffen, die bei der Bahn aber nicht ernsthaft diskutiert wird.

Zahlreiche Fahrgäste der Deutschen Bahn mussten am Osterwochenende unfreiwillig den Zug wechseln. Technische Probleme und völlig überfüllte Züge machten die Fahrt zur Odysee

Weil bei einem ICE zwischen Hannover und Berlin die Stromabnehmer streikten, mussten die Fahrgäste auf freier Strecke umsteigen. Die Menschen kletterten über Brücken in einen parallel geparkten ICE. Sie kamen mit zweistündiger Verspätung in Berlin an, wie ein Bahnsprecher erklärte. Zwischen Wolfsburg und Berlin fiel zudem in zwei Waggons eines ICE die Klima-Anlage aus. Ein generelles Problem mit den Anlagen gebe es aber nicht, betonte die Bahn.

In Halle an der Saale wurden rund 60 Menschen aus einem aus allen Nähten platzenden ICE zum Ausstieg aufgefordert. Der ICE 1208 war auf dem Weg von München nach Stralsund. "Der Zug war überbesetzt", erklärte eine Bahnsprecherin . Sie bestätigte damit einen Bericht der "Leipziger Volkszeitung".

Passagiere ohne Reservierung seien an der Station gebeten worden, auszusteigen. Sie konnten ihre Reise mit späteren Zügen oder anderen Verbindungen fortsetzen. Als Entschädigung hätten sie Reisegutscheine in Höhe von je 25 Euro erhalten. "Der ICE mit rund 350 Sitzplätzen ist nur für eine bestimmte Zahl Reisender zugelassen", meinte die Bahnsprecherin.

Bereits am Karfreitag musste in Münster ein überfüllter Zug von Frankfurt/Main nach Westerland auf Sylt teilweise geräumt werden. Der IC 2310 war zuvor aus Sicherheitsgründen gestoppt worden. Mit einer Reservierungspflicht für alle Reisenden könnte nach Angaben der Bahnsprecherin dem Problem vorgebeugt werden. Es sei allerdings weder im Sinne der Bahn noch der Fahrgäste, die flexible Nutzung des Angebots einzuschränken.

Quelle: dpa