Panorama

Prozentsatz verdoppeltImmer mehr Kranke überschuldet

26.09.2011, 10:01 Uhr

Scheidung, Arbeitslosigkeit, Insolvenz: Es sind die schweren Brüche im Leben, denen oft die dramatische Überschuldung folgt. Inzwischen drängt auch noch Krankheit in die Riege der Ursachen. Mit stark steigender Tendenz, wie neue Zahlen belegen.

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(Foto: dpa)

Eine schwere Krankheit ist einer Untersuchung zufolge immer häufiger der Auslöser für eine Überschuldung. Der Prozentsatz der Betroffenen habe sich seit 2005 etwa verdoppelt und im ersten Quartal 2011 bei 10,5 Prozent gelegen, zitierte die "Welt" aus dem Überschuldungsreport 2011 des Hamburger Instituts für Finanzdienstleistungen (IFF). Damit seien schwere Krankheiten mittlerweile fast genauso häufig Auslöser von Überschuldung wie Scheidungen oder Trennungen (12,5 Prozent) und eine gescheiterte Selbstständigkeit (12,1 Prozent). Der häufigste Grund sei aber weiterhin Arbeitslosigkeit, die in 31,2 Prozent der Fälle Hauptauslöser von Überschuldung gewesen sei.

Verbraucher gelten als überschuldet, wenn das monatliche Einkommen über einen längeren Zeitraum nicht reicht, um die Lebenshaltungskosten zu decken und auch eine Reduzierung des Lebensstandards nicht hilft. Das IFF wertete für seine Studie die Situation von 13.000 Menschen aus, die Hilfe bei Schuldnerberatungsstellen suchten. Dabei machte das IFF laut "Welt" noch einen zweiten Trend aus: Immer mehr alleinlebende Männer sind demnach von Überschuldung betroffen. Am größten ist die Gefahr einer Überschuldung laut Untersuchung allerdings weiterhin bei Alleinerziehenden.

Quelle: AFP