Panorama

Neuer Fall von Lynchaufruf Jagd auf entlassene Straftäter

Schon im Januar hatten die Bürger von Insel gegen den Zuzug der Entlassenen demonstriert.

Schon im Januar hatten die Bürger von Insel gegen den Zuzug der Entlassenen demonstriert.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Stendal (Sachsen-Anhalt) versuchen aufgebrachte Bürger das Wohnhaus zweier entlassener Sexualstraftäter zu stürmen. Sie wollen die Männer nicht in ihrer Gegend haben. Der Bürgerprotest kann nur durch massiven Polizeieinsatz gestoppt werden. Die Wutbürger werden bei ihrem Vorgehen von Neonazis unterstützt.

Bei einer neuerlichen Demonstration vor dem Wohnhaus zweier entlassener Sexualstraftäter in der Ortschaft Insel (Sachsen-Anhalt) ist es am Freitagabend zu gewaltsamen Übergriffen gekommen. Etwa 50 Demonstranten versuchten mehrfach, eine Polizeikette zu durchbrechen und das Wohnhaus der 54 und 64 Jahre alten Männer zu stürmen, wie die Polizei in Stendal am Wochenende mitteilte. Die Beamten konnten dies jedoch verhindern. Niemand wurde verletzt. Insel ist ein Ortsteil von Stendal.

Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Magdeburger Landtag, Sebastian Striegel, verurteilte die Vorfälle als Versuch der und forderte die Landesregierung zum Handeln auf. Die Regierung müsse deutlich machen, dass sie das Recht der beiden ehemaligen Sicherungsverwahrten achte, ihren Wohnort frei zu wählen.

in dem Altmark-Dorf immer wieder Bürger gegen die beiden ehemaligen Häftlinge, die 2009 in Baden-Württemberg auf freien Fuß gesetzt worden waren. Dabei wurden die Protestierenden auch am Freitag erneut von Neonazis unterstützt.

Der 54-Jährige war zwischenzeitlich nach Chemnitz umgezogen, jedoch am vergangenen Mittwoch nach Insel zurückgekehrt. Denn auch seine Chemnitzer Adresse war schon nach kurzer Zeit bekanntgeworden mit der Folge, dass es auch vor seiner Wohnung in Sachsen zu Protesten kam.

Quelle: ntv.de, dpa

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