Panorama

Verdächtiger ist wieder frei"Joghurt-Fall" ist noch nicht gelöst

07.10.2017, 21:59 Uhr
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Die Firma Ehrmann ist von der Sache betroffen. (Foto: imago/Schöning)

Es ist ein merkwürdiger Fall: Ein Mann macht die Polizei von sich aus auf präparierte Joghurts in Supermärkten in Sachsen-Anhalt aufmerksam. Kurz darauf wird er festgenommen. Doch die Ermittler müssen den Mann wieder gehen lassen.

Der Verdächtige im Fall der verunreinigten Joghurts aus Sachsen-Anhalt ist wieder auf freiem Fuß. Das teilte die Polizei in Halle mit. Der 42-Jährige wurde zuvor von den Ermittlern vernommen. Er habe sich jedoch nicht auf die Tat eingelassen, sagte ein Polizeisprecher. Der Staatsanwaltschaft habe es an einem dringenden Tatverdacht gemangelt. Es konnte kein Haftantrag gestellt werden. Gegen den Mann werde aber weiter ermittelt.

Ein Unbekannter hatte sich in der Nacht zum Freitag und am Vormittag telefonisch gemeldet und auf verunreinigte Joghurts in Supermärkten in Halle an der Saale sowie Bitterfeld hingewiesen. Am Freitagabend wurde ein Verdächtiger festgenommen. Bei der Überprüfung mehrerer Joghurts fanden die Ermittler in einem Fall eine gesundheitsschädliche Substanz. Worum es sich dabei handelte, wollte die Polizei mit Verweis auf mögliches Täterwissen nicht sagen.

Kontakt zur Polizei

Für Hinweise und Fragen aus der Bevölkerung hat die Polizei eine Hotline unter der Nummer 0345/224-1569 geschaltet.

Falls Verbraucher etwas Auffälliges an Verpackungen feststellen, sollten sie sich sofort an das Personal in den Märkten oder an die Polizei wenden, so die Beamten. Unbeschädigte Produkte könnten unbedenklich gegessen werden, hieß es weiter. Der betroffene Hersteller, die Firma Ehrmann, richtete außerdem eine Hotline für Verbraucher ein. Wer unsicher sei, könne sich telefonisch unter 0800 3476266 melden oder per Mail an die Adresse info@ehrmann.de wenden.

Erst vor einer Woche war in Baden-Württemberg ein Mann wegen einer Supermarkt-Erpressung festgenommen worden. Er hat zugegeben, den Giftstoff Ethylenglykol in Babynahrung gemischt und diese in Läden in Friedrichshafen am Bodensee platziert zu haben.

Quelle: hul/dpa

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