Dünne Passagiere von Samoa Air zahlen wenigerKörpergewicht entscheidet über Ticketpreis

Die Fluggesellschaft Samoa Air nutzt ein Preismodell der etwas anderen Art: Der Preis, den Fluggäste zahlen müssen, richtet sich nach ihrem Körpergewicht. Das Modell lohnt sich, jetzt überlegen offenbar auch weitere Fluggesellschaften, das Preissystem zu übernehmen.
Die kleine Fluggesellschaft Samoa Air, die die Ticketpreise seit Ende 2012 nach dem Gewicht der Passagiere berechnet, baut ihre Flotte aus. Geplant sei die Anschaffung einer Cessna 208, in denen größeren und schwereren Fluggästen mehr Platz angeboten werde, sagte Firmenchef Chris Langton dem australischen Rundfunksender ABC. "Jeder bekommt das, wofür er bezahlt." Das Preissystem sei ein großer Erfolg, da die meisten Kunden dadurch weniger zahlen müssten.
Bislang umfasst die Flotte von Samoa Air drei Flugzeuge. Die Airline des kleinen Inselstaats Samoa im südlichen Pazifik kassiert 1,34 Tala (0,42 Cent) pro Kilogramm Körpergewicht. Samoa hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO einen der höchsten Anteile von Fettleibigen in der Bevölkerung weltweit. In den städtischen Gebieten sind demnach 75 Prozent der Menschen zu dick.
Andere Fluggesellschaften erwägen Langton zufolge, dem Beispiel von Samoa Air zu folgen. "Das weltweite Interesse hat keineswegs abgenommen", erklärte er. Generell komme jeder, der 120 Kilogramm oder weniger wiege, bei dieser Art der Preisberechnung günstiger weg, sagte Langton. Es gebe lebhafte Diskussionen darüber, wie das Ticketsystem auch von größeren Anbietern genutzt werden könne.