Akku in der Firma aufgeladenKündigung wegen 1,8 Cent
Einem 41-jährigen Computerfachmann war gekündigt worden, weil er den Akku eines privat gemieteten Elektrorollers rund anderthalb Stunden an einer Steckdose des Betriebs aufgeladen hatte.
Der Kassiererin "Emmely" wurde wegen 1,30 Euro gekündigt - vor dem Landesarbeitsgericht Hamm geht es demnächst um einen noch geringeren Betrag: Mit Stromdiebstahl und einem Schaden von 1,8 Cent für ein Unternehmen müssen die Richter beschäftigen.
Einem 41-jährigen Computerfachmann war gekündigt worden, weil er den Akku eines privat gemieteten Elektrorollers rund anderthalb Stunden an einer Steckdose des Betriebs aufgeladen hatte. Der Arbeitgeber schickte dem seit 19 Jahren unbescholtenen Mitarbeiter die Kündigung.
Das Arbeitsgericht Siegen hatte die Kündigung aus dem Jahr 2009 aufgehoben, wie das Landesarbeitsgericht am Donnerstag mitteilte. Als Grund nannten die Siegener Richter die lange Betriebszugehörigkeit des Mannes, innerhalb derer er sich nichts habe zuschulden kommen lassen. Zudem führten sie an, dass ein geringerer Schaden kaum vorstellbar sei. Die Firma hatte Berufung eingelegt.