Panorama

Schweizer Sozialtherapeut gesteht Mehr als 100 Kinder missbraucht

Jahrzehntelang betreut ein Schweizer Mann Kinder und pflegebedürftige, behinderte Menschen. Nun gesteht er weit mehr als 100 Fälle von sexuellem Missbrauch. 33 Fälle seien noch nicht verjährt, teilt die Berner Polizei mit. Auch in einer deutschen Einrichtung soll er sich an Schutzbefohlenen vergangen haben.

Gabriele Berger von der Berner Polizei informiert auf einer Pressekonferenz über die Ermittlungen.

Gabriele Berger von der Berner Polizei informiert auf einer Pressekonferenz über die Ermittlungen.

(Foto: REUTERS)

Ein 54 Jahre alter Sozialtherapeut aus dem Schweizer Kanton Bern hat nach Polizeiangaben in den vergangenen 30 Jahren in Heimen weit über 100 Kinder und Pflegebefohlene sexuell missbraucht. Der Mann habe die Taten gestanden und befinde sich in Haft, teilte die Kantonspolizei Bern mit. Bisher seien 122 Opfer identifiziert worden.

Die Ermittlungen waren nach Hinweisen von zwei Bewohnern eines Behindertenheims Ende März des vergangenen Jahres aufgenommen worden. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Polizei überwiegend um geistig und körperlich zum Teil schwerstbehinderte junge Männer, aber auch Frauen und Kinder zum Teil von anderen Heimangestellten. Sein jüngstes Opfer sei ein Jahr alt gewesen, hieß es. Strafrechtlich verfolgt werden könnten noch 33 Fälle, der Rest sei verjährt.

Der Mann war seit 1982 in neun verschiedenen Heimen als Betreuer angestellt. Auch in einem Heim in Deutschland habe sich der 54- Jährige an Schutzbefohlenen vergangen, berichteten die Behörden. Bereits 2003 war gegen ihn ermittelt worden. Damals basierte der Verdacht nach Angaben der Polizei auf Aussagen eines geistig schwer behinderten 13-jährigen Mädchens. Die Ermittler nahmen damals dann aber an, dass sich die Aussagen des Mädchens auf einen anderen Betreuer im gleichen Heim bezogen, der später zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.

Quelle: ntv.de, rts/dpa/AFP

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