Panorama

Eineinhalb Jahre nach dem schweren Skiunfall Niederländischer Prinz Friso ist tot

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Seit Februar 2012 lag er im Koma. Nun ist der niederländische Prinz Friso gestorben. Noch am Vortag soll seine Frau, Prinzessin Mabel, ihren Geburtstag an seinem Krankenbett gefeiert haben. Der Bruder von König Willem-Alexander hatte sich bei einem Skiunfall schwer verletzt.

Der nach einem Skiunfall ins Koma gefallene niederländische Prinz Johan Friso ist tot. Das teilte das Königshaus in Den Haag mit. Er wurde 44 Jahre alt. Der Bruder von König Willem-Alexander war im Februar 2012 beim Skilaufen in Österreich abseits der Piste von einer Lawine erfasst worden, seitdem lag er im Koma.

Friso sei an Komplikationen in Folge der Hirnschädigung, die er durch den Skiunfall in Lech erlitten hatte, gestorben, teilte der Hof mit. Im Juli war er von einem Londoner Krankenhaus in seine Heimat gebracht worden, "um den Sommer mit seiner Familie zu verbringen", wie das  Königshaus damals mitteilte.  Er wurde im Wohnpalast seiner Mutter, der ehemaligen Königin Beatrix, versorgt. Dort starb er auch. Die königliche Familie dankte laut der Erklärung des Hofes allen, die ihn versorgt hatten, "für die ausgezeichnete und hingebungsvolle Versorgung". Friso hinterlässt seine Frau Mabel und zwei Töchter.

Frisos Bruder, König Willem-Alexander sowie dessen Frau Máxima brachen nach Angaben der niederländischen Zeitung "nrc" ihren Urlaub in Griechenland ab. Die Zeitung berichtete zudem, dass Frisos Frau, Prinzessin Mabel, noch am Vortag ihren Geburtstag am Krankenbett des Prinzen gefeiert habe.

Öffentlichkeit drückt Mitgefühl aus

Radio und Fernsehen unterbrachen ihr Programm. Politiker sprachen der Familie ihr tiefes Mitgefühl aus. Ministerpräsident Mark Rutte nannte den Tod "unglaublich traurig". Tausende Bürger zeigten ihr Beileid in Kondolenzregistern im Internet.

Auch Ludwig Muxel, der Bürgermeister des Unfallorts Lech am Arlberg von Prinz Friso, hat tief bewegt auf die Todesnachricht reagiert. "Als einer, der wie viele Lecher den Prinzen von Kindesbeinen an kannte, bin ich persönlich tief betroffen und zutiefst berührt", sagte er der österreichischen Nachrichtenagentur APA. "Mein ganzes Mitgefühl und das aller Lecher gehört Prinzessin Mabel, ihren Kindern, Prinzessin Beatrix, König Willem-Alexander und allen weiteren Angehörigen."

Nach dem Skiunfall im Februar 2012 in Österreich lag Friso 20 Minuten unter den Schneemassen begraben. Zudem erlitt er einen längeren Herzinfarkt, ehe er von Einsatzkräften wiederbelebt und in die Innsbrucker Uniklinik geflogen werden konnte. Nach Angaben seiner Ärzte erlitt er dauerhafte Schäden im Gehirn.

Es galt Lawinen-Warnstufe zwei

Später wurde der Prinz von Oranien-Nassau in das Londoner Wellington-Krankenhaus ausgeflogen. Damals waren die Ärzte nicht sicher, ob der Prinz jemals wieder zu Bewusstsein kommen werde. Allerdings zeigte er neun Monate nach dem Lawinenunglück erstmals Anzeichen von Bewusstsein. Dabei handele es sich um das so genannte Minimalbewusstsein, erklärte das niederländische Königshaus damals.

Zum Zeitpunkt des Unglücks galt in der Region die zweithöchste Lawinen-Warnstufe. Die österreichische Staatsanwaltschaft hatte deshalb zunächst wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Frisos Begleiter, einen Hotelier, ermittelt. Das Verfahren wurde jedoch Mitte Oktober eingestellt, weil beide bei dem Ausflug abseits präparierter Pisten gemeinsam für das Unglück verantwortlich gewesen seien.

Der zweite Sohn der ehemaligen Königin Beatrix, der mit seiner nicht vom Königshaus gebilligten Hochzeit aus der Thronfolge ausgeschieden war, hatte vor dem Unfall bei der US-Investmentbank Goldman Sachs und bei einem britischen Lieferanten für atomare Brennstoffe gearbeitet.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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