Panorama

EU will Bohrungen prüfen In Nordsee läuft Öl aus

Durch ein Leck einer dänischen Ölplattform ist Öl in die Nordsee gelaufen. Das Leck sei behoben, eine etwa sechs Quadratkilometer großer Ölteppich treibe auf dem Wasser. Die EU-Kommission kündigt an, die Praxis der Bohrungen in der Nordsee überprüfen zu wollen.

Eine Ölplattform in der Nordsee, vor Norwegen.

Eine Ölplattform in der Nordsee, vor Norwegen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Aus einer dänischen Öl-Plattform in der Nordsee ist Öl ins Meer gelaufen. Das Leck sei mittlerweile aber wieder geschlossen, das Öl werde die Küste wohl nicht erreichen, teilte die Umweltschutzbehörde in Kopenhagen mit.

Der Ölteppich habe eine Größe von sechs Quadratkilometern, etwa 820 Barrel Öl (1 Barrel = 159 Liter) seien ausgetreten. Der Bohrturm der dänischen Fracht- und Ölgesellschaft A.P. Moller-Maersk arbeitet im Auftrag des staatlichen Unternehmens DONG Energy.

EU prüft Öhlbohrungen

Die EU-Kommission erwägt derweil strengere Sicherheitsauflagen für Bohrungen in der Nordsee. Derzeit prüft Energiekommissar Günther Oettinger angesichts der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko die Notfallpläne der in der Nordsee tätigen Ölkonzerne und nimmt die Haftungsregeln für mögliche Unfälle unter die Lupe. "Sollten wir Schwachstellen finden, werden wir sie beseitigen", sagte eine Sprecherin der Kommission.

Oettinger hat die Manager der in der Nordsee aktiven Ölkonzerne für den 14. Juli nach Brüssel eingeladen. Im Herbst könnte die Kommission dann konkrete Gesetzesvorschläge machen. "Ich will sicherstellen, dass die notwendigen Gesetze da sind und angewendet werden", hatte Oettinger gesagt. Die Industrie müsse alles tun, um einen ähnlichen Unfall zu vermeiden. Nach Kommissionsangaben stehen in der Nordsee rund 400 Ölförderanlagen. Bislang ist es Sache der Mitgliedsstaaten, die Arbeiten auf den Bohrinseln zu kontrollieren.

Auch das EU-Parlament macht Druck. Die Abgeordneten haben einen europäischen Entschädigungsfonds gefordert, aus dem im Ernstfall Schäden beglichen werden können. Dieses Thema ist nicht neu: Bereits vor Jahren war nach der großen Havarie des Tankers "Erika" ein solcher Fonds im Gespräch, wurde aber nie eingeführt.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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