Während eines Konzerts im Londoner Hyde Park lässt es sich ein Paar gut gehen. Die beiden Mittvierziger werden beim gemeinsamen Schäferstündchen gefilmt. Das wird ihnen nun zum Verhängnis. Vor Gericht lassen sie sich ziemlich skurrile Ausreden einfallen.

Ein britisches Gericht hat ein Paar aus Wales wegen Sex in der Öffentlichkeit zu einer Geldstrafe verurteilt. Es gebe "nicht den geringsten Zweifel an der Natur" der Handlungen, die die beiden Mittvierziger im vergangenen Jahr bei einem Konzert im Londoner Hyde Park aneinander vorgenommen hätten, sagte Richter Charles Wide in der britischen Hauptstadt.

Die 47-jährige Lisanne Beck und ihr 48-jähriger Partner Simon Murphy, die die Vorwürfe abstreiten, müssen laut Urteil eine Geldstrafe von jeweils 1000 Pfund (1400 Euro) sowie die Prozesskosten in Höhe von 1750 Euro zahlen.

Auf einem im Gericht gezeigten Handy-Video war zu sehen, wie das Paar im September 2014 bei einem Konzert der Sängerin Paloma Faith in dem berühmten Londoner Park unter anderem Oralsex hatte. Auf dem Video sind auch Missfallensbekundungen von mehreren Umstehenden, darunter Kinder und ein Polizist, zu hören. Der Konzertbesucher, der das Paar in flagranti erwischte, meinte, er habe die Sache bis zu einem gewissen Zeitpunkt amüsant gefunden. Als er aber bemerkt habe, dass die Geschichte zu weit geht, habe er sich sehr darüber aufgeregt.

Abenteuerliche Ausreden

Die Kellnerin Beck versuchte dem Gericht ihre ganz eigene Version der Geschichte zu verkaufen. Ihr Partner sei zum Zeitpunkt des Konzerts länger nicht auf der Toilette gewesen. Daher habe sie ihn geschüttelt, um ihm Erleichterung zu verschaffen. Gegenüber der Polizei sagte sie, sie und ihr Partner hätten sich geküsst und umarmt. Ihren Kopf habe sie aber keineswegs auf oder in die Nähe seines Geschlechtsteils gelegt.

Nach dem Genuss von "drei oder vier Dosen Apfelwein und ein bisschen Wodka-Cola" sei sie allerdings "angeheitert und fröhlich" gewesen, sagte Beck. Murphy hatte seinerseits der Polizei gesagt, er habe nicht mitbekommen, dass etwas Unangemessenes geschehen sei.