Panorama

Schwankend aus Cockpit geführtPakistanischer Pilot muss in England in Haft

22.11.2013, 17:49 Uhr

Am Abend vor seinem Flug nach Islamabad trinkt er Whiskey. Viel Whiskey, eine Dreiviertelflasche. Pflichtbewusst hört er nachts um 3 Uhr auf, denn nach pakistanischen Regeln müssen 12 Stunden zwischen dem letzten Glas und dem Flug liegen. Dem englischen Gericht reicht das nicht.

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In England sind die Regelungen zum Alkoholkonsum für Piloten wesentlich strikter als in Pakistan. (Foto: picture alliance / dpa)

Wegen Trunkenheit am Steuerknüppel muss ein pakistanischer Pilot in Großbritannien ins Gefängnis. Ein Gericht im nordenglischen Leeds verurteilte den 55-Jährige, der für die Pakistan International Airlines arbeitet, zu einer neunmonatigen Haftstrafe. Der Pilot war kurz vor dem Abflug seiner Maschine mit 156 Menschen an Bord in Richtung Islamabad aus dem Cockpit geholt worden, weil er schwankte und nach Alkohol roch.

Der 55-jährige Familienvater gab anschließend an, eine Dreiviertelflasche Whisky getrunken zu haben. Er habe jedoch um drei Uhr morgens aufgehört zu trinken - 19 Stunden vor dem geplanten Abflug des Airbus 310. In Pakistan wäre dies erlaubt gewesen, weil dort lediglich zwölf Stunden zwischen dem letzten Glas Alkohol und dem Abflug liegen müssen, egal wie viel der Pilot getrunken hat.

Ausländische Piloten nicht über Regeln informiert

In Großbritannien gelten für Piloten dagegen extrem scharfe Grenzwerte. Sie dürfen demnach maximal neun Mikrogramm Alkohol pro hundert Milliliter Atemluft haben. Dies sind deutlich weniger als die 35 Mikrogramm bei Autofahrern. Bei Faiz wurden bei einem ersten Test 41 und später immerhin noch 28 Mikrogramm gemessen.

Richter Peter Coulson bezeichnete die pakistanische Regelung als "außergewöhnlich". Er zeigte sich zudem "erstaunt", dass viele ausländische Piloten, die in Großbritannien verkehren, offenbar nicht über die strengen Regeln informiert seien.

Quelle: ntv.de, AFP