Im Badezimmer ausgerutschtPapst bricht sich die Hand
Papst Benedikt XVI. hat sich bei einem Sturz in seinem Ferienhaus im Aosta-Tal das rechte Handgelenk gebrochen. Nach einer Operation im Krankenhaus "Umberto Parini" im norditalienischen Aosta konnte der 82-Jährige am Freitagnachmittag die Klinik wieder verlassen.
Papst Benedikt XVI. hat sich bei einem Sturz in seinem Ferienhaus im Aosta-Tal das rechte Handgelenk gebrochen. Nach einer Operation im Krankenhaus "Umberto Parini" im norditalienischen Aosta konnte der 82-Jährige am Freitagnachmittag die Klinik wieder verlassen. Benedikt XVI. kam lächelnd, aber mit eingegipstem Handgelenk in Begleitung seines Leibarztes Patrizio Polisca und seines persönlichen Sekretärs Georg Gänswein aus dem Hospital.
Der Papst hatte sich in der Nacht zum Freitag bei einem Sturz in einem Badezimmer des Chalets verletzt. Der Vatikan hatte am Morgen zunächst mitgeteilt, das Oberhaupt der katholischen Kirche sei in einem Badezimmer ausgerutscht. Es sei aber "nichts Ernstes".
"Keine Ohnmacht"
Spekulationen über die Ursache des Unfalls konnten Vatikansprecher Federico Lombardi und das Krankenhaus zerstreuen. Bei der ärztlichen Kontrolle handele es sich nur um eine Sicherheitsmaßnahme, und der Sturz sei nicht durch eine Ohnmacht ausgelöst worden, so Lombardi. Auch die Ärzte bestätigten am Nachmittag, dass das Befinden des Kirchenoberhauptes "insgesamt gut" sei und die Ursache für den Unfall nicht auf eine Ohnmacht zurückzuführen sei.
Der Papst war während seiner Zeit als Kurienkardinal schon einmal gestürzt: Ebenfalls während eines Urlaubes - vor etwa 15 Jahren im norditalienischen Brixen - fiel er hin und prallte mit dem Kopf gegen einen Heizkörper. Es gilt als offenes Geheimnis, dass er damals einen leichten Hirnschlag erlitt.
Nach Messe und Frühstück zur OP
Trotz der Schmerzen im Handgelenk hatte der Papst am Morgen noch die Messe zelebriert und gefrühstückt, hieß es. Im Krankenhaus eingetroffen war Benedikt dann am Mittag und nach einem Gesamtcheck unter Lokalanästhesie an der Hand operiert worden. Die Operation sei gut verlaufen, sagten die Ärzte. "Der Papst wird wieder problemlos schreiben und Klavierspielen können", erklärte der operierende Chirurg und Chef der Orthopädie am "Umberto Parini", Manuel Mancini. Der Papst ist ein leidenschaftlicher Hobby-Klavierspieler. Die Operation war endoskopisch, das heißt ohne "zu schneiden", durchgeführt worden.
Ein Abbruch der päpstlichen Sommerpause sei unwahrscheinlich, teilte der Vatikan mit. An päpstlichen Terminen stehen im Urlaub lediglich zwei Angelusgebete an diesem Sonntag im etwa 90 Kilometer entfernten Romano Canavese und eine Woche später in Les Combes auf dem Programm. Über eventuelle Änderungen nach dem Missgeschick wurde bisher nichts bekannt.
Der Papst war am vergangenen Montag in seinen Sommerurlaub gestartet. In dem Alpen-Chalet im Aosta-Tal im äußersten Nordwesten Italiens, das schon für seinen Vorgänger Johannes Paul II. eingerichtet worden war, will sich Benedikt bis zum 29. Juli ausruhen. Es ist nicht sein erster Urlaub in der Region. 2005 war er bereits dorthin gereist, im vergangenen Jahr erholte sich der Papst in Brixen in Südtirol, 2007 fuhr er nach Lorenzago di Cadore in Venetien.