Panorama

Tierärzte fordern stärkere RegulierungPeruaner wollen weiter Katzen naschen

10.10.2013, 10:26 Uhr
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Eine felllose Schnellkochkatze, gezüchtet von peruanischen Katzenfleischliebhabern? Mitnichten, für ihr Aussehen räumt die "Sphynx" reihenweise Preise ab. (Foto: picture alliance / dpa)

Eine gut abgehangene Katze, mindestens zwei Stunden gekocht und mit Tomaten und Kartoffeln serviert: Fertig ist ein peruanisches Nationalgericht der gewöhnungsbedürftigen Art. Tierschützer fordern, die Finger von den Haustieren zu lassen - und ziehen damit den Zorn der Bevölkerung auf sich.

Perus Tierärzte fordern eine Regulierung des Verzehrs von Katzenfleisch. Die Gesundheitsbehörden und das Landwirtschaftsministerium müssten Richtlinien für die Verarbeitung und Sauberkeit in der Produktion schaffen und gegen Tierquälerei vorgehen, sagte der Chef der Tierärzte-Kammer in Lima. Die Regelungen müssten sich an den bereits für Hühner- und Schweinefleisch geltenden Vorschriften orientieren.

Der Forderung geht ein Streit um Katzenfleisch in Peru voraus. Eine Richterin in der Provinz Cañete hatte am Dienstag aus Tierschutzgründen den dort üblichen Verzehr von Katzen verboten. Vielen Peruanern geht dieses Verbot aber zu weit, sie fürchten, dass auch das Essen von anderen Fleischsorten verboten werden könnte.

In Cañete findet jedes Jahr im September ein Fest zu Ehren der heiligen Efigenia statt. Bei der Curruñao genannten Feier werden Katzen gekocht und von den Besuchern verspeist. Tierschützer protestieren gegen die grausame Schlachtung der Tiere. Auch in anderen Teilen Perus werden immer wieder Katzen gegessen.

Quelle: ntv.de, dpa