Sie wollte doch nur mal Pipi machen. Dafür suchte sich eine 16-Jährige ausgerechnet eine Bahnstrecke aus. Der Zugführer einer herannahenden S-Bahn muss scharf bremsen. Erwischt hätte der Zug aber nicht nur die Pinkelnde.

Durst ist schlimmer als Heimweh, sagt die Oma. Doch was nach dem großen Durst kommt, ist der große Druck - und der ist meist weitaus fieser. Getreu dem Motto "Lass raus, was keine Miete zahlt", müssen dann schon einmal ungünstige Orte für das kleine Geschäft herhalten. Wohl aus jedem Dorf sind unglückliche oder heldenhafte Pinkel-Geschichten überliefert. Doch was einem jugendlichen Pärchen in Teltow bei Berlin widerfuhr, ist noch ein bisschen mehr als das.

In höchster Not bezahlten sie einen äußerst gefährlichen Toilettengang fast mit dem Leben. Als Keramik-Ersatz musste nämlich ausgerechnet eine Bahnstrecke herhalten, auf der auch zu nächtlicher Stunde Züge verkehren.

Der Lokführer einer S-Bahn entdeckte den 16-Jährigen am Bahnhof von Teltow noch rechtzeitig und bremste, wie die Bundespolizei mitteilte. Das Beinahe-Unglück geschah am Sonntagmorgen und wurde erst später von der Polizei bekannt gemacht.

Kurz vor dem jungen Mann kam die S-Bahn zum Stehen. Der Jugendliche war gerade dabei, seiner ebenfalls 16 Jahre alten Freundin hinterherzuklettern, die sich auf einer Böschung zum Pinkeln bereit machte. Beide Jugendliche kamen mit dem Schrecken davon. Gegen die beiden wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.