Panorama

Belohnung verdoppelt Polizei hofft auf neue Hinweise im Fall Armani

Beinahe ein Jahr ist vergangen, seit ein Spaziergänger die Leiche des achtjährigen Armani gefunden hat. Doch trotz intensiver Ermittlungen ist die Polizei dem Täter noch nicht auf der Spur. Nun wird der finanzielle Anreiz für Hinweise größer.

Knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod des acht Jahre alten Armani in Freiburg wird die Belohnung verdoppelt. Für Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führten, seien nun insgesamt 20.000 Euro ausgesetzt, sagten Sprecher von Polizei und Staatsanwaltschaft in Freiburg. Zum ersten Jahrestag des Verbrechens habe Armanis Familie 10.000 Euro bereitgestellt. Dazu komme die Belohnung in gleicher Höhe, die von der Staatsanwaltschaft und einem Unternehmer direkt nach der Tat ausgesetzt wurde.

Armani wurde erwürgt.

Armani wurde erwürgt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Armanis Leiche war am 21. Juli 2014 in einem Bach gefunden worden, direkt neben einer Kleingartenanlage und nur 400 Meter vom Polizeipräsidium entfernt. Am Abend zuvor war der Junge zuletzt lebend gesehen worden, auf einem Spielplatz in der Nähe seiner Wohnung, vier Kilometer vom späteren Fundort entfernt. Er wurde laut Polizei erwürgt.

Auf der Suche nach dem Täter sind Thomas Schönefeld und seine Kollegen Tausenden Hinweisen gefolgt. Sie haben in einer monatelangen Massenbefragung Anwohner verhört, Experten befragt, Flugblätter verteilt, Wohnungen durchsucht und Verdächtige festgenommen. Doch aufklären konnten sie den Fall bisher nicht.

Fundort nicht der Tatort?

"Wenn ein Kind gewaltsam zu Tode kommt, ist das für Polizisten, die den Fall aufzuklären haben, eine besondere Belastung", sagt Schönefeld. Der 53 Jahre alte Familienvater und Erste Kriminalhauptkommissar ist seit einem Jahr an dem Fall dran, seit Ende April ist er Leiter der Ermittlungsgruppe. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagt er. Wesentliche Fragen sind unbeantwortet. "Wir wissen, wo Armani zuletzt lebend gesehen und wo seine Leiche gefunden wurde. Was dazwischen passiert ist, wissen wir nicht." Der Fundort sei nicht zwangsläufig der Tatort.

"Wir haben es mit einem komplexen Fall zu tun", erklärt der Beamte. Schnell verwertbare Spuren fanden sich wenige. In Freiburg hatte es viel geregnet damals, zudem lag der Junge im Wasser. Das machte es der Spurensicherung schwer. Und es gab keine Zeugen, die etwas gesehen haben.

Mehr als 100.000 Seiten Papier füllt die Ermittlungsakte inzwischen, rund 14.000 Dokumente und 150 Aktenordner. Zahlreiche Spuren sind noch offen. Sie werden von den zwölf Beamten der Ermittlungsgruppe bearbeitet.

Anzeichen auf einen Serienstraftäter oder ein Sexualverbrechen gebe es nicht, sagt Schönefeld. Die Polizei könne es aber auch nicht ausschließen. Im Lager des LKA liegen unterdessen 1600 Zigarettenstummel und andere mögliche Spurenträger, die am Spielplatz und rund um den Fundort der Leiche lagen und sichergestellt wurden. Ihre Untersuchung könnte Hinweise bringen. "Wir sind noch lange nicht am Ende", sagt Schönefeld über die Ermittlungen: "Die Motivation und die Hoffnung, den Täter doch noch zu finden, ist unverändert hoch." Zu den Akten werde Armanis gewaltsamer Tod nicht gelegt.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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