Panorama

Schwalbennester und Haifischflossen sind passéPriviligierte Chinesen müssen sich zügeln

09.12.2013, 12:14 Uhr
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Ist bei der Entscheidung der Kommunistischen Partei gar von Tierschutz zu sprechen? (Foto: picture-alliance/ dpa)

China ist bekannt für seine individuelle Küche. Das Problem: Tierschutz ist in der Volksrepublik ein Fremdwort - bedrohte Tierarten werden zu Delikatessen verarbeitet. Die Kommunistische Partei greift nun ein und legt der Elite des Landes ein Schlemmverbot auf.

Chinas privilegierte Funktionäre müssen künftig bei offiziellen Empfängen auf Delikatessen wie Haifischflossensuppe oder Schwalbennester verzichten. Die Kommunistische Partei der Volksrepublik verhängte ein entsprechendes Verbot für kulinarische Spezialitäten aus Wildtierbeständen und bekam dafür Lob von Umweltschützern. Mehrere Aktivisten sprachen von einem wichtigen Schritt, um bedrohte Arten vor der Ausrottung zu bewahren.

Opulente Bankette und Dinner-Empfänge gehören für Vertreter der chinesischen Elite zum Selbstverständnis: Sowohl Provinzfürsten als auch staatliche Unternehmen nutzen solche Gelegenheiten gerne, um Gästen ihren Wohlstand und Einfluss zu verdeutlichen. Haifischflossensuppe ist eines der besonders prestigeträchtigen Gerichte in China.

Die vom Zentralkomitee der KP und dem Staatsrat erlassene Anweisung sieht auch ein Verbot teurer Alkoholsorten und Zigarren bei entsprechenden Anlässen vor. Außerdem untersagt sie Beamten unterhalb der Provinzebene, bei Geschäftsreisen in Hotel-Suiten abzusteigen. Ihre örtlichen Gastgeber dürfen im Gegenzug kein Bargeld oder Souvenirs mehr an ihre Besucher verteilen.

Chinas Präsident Xi Jinping hatte bei seinem Amtsantritt im Frühjahr Korruption als Gefahr für die Zukunft der Kommunistischen Partei bezeichnet und den Kampf dagegen zur Priorität erklärt.

Quelle: ntv.de, sno/AFP