Vorausgesagtes Beben bleibt aus"Prophet" glaubt weiter an sich
Was wären die Propheten der Neuzeit ohne ihre Weltuntergangsphantasien. Das neueste Beispiel ist "Lehrer Wang" in Taiwan, der sich auch nicht beirren lässt, wenn nicht eintritt, was er vorhersagt.
Trotz des Ausbleibens eines von ihm vorausgesagten schrecklichen Erdbebens mit einem zerstörerischen Tsunami hat sich ein selbst ernannter Prophet in Taiwan unbeirrt gezeigt. Er bleibe in seiner für den Katastrophenfall vorbereiteten Notunterkunft, sagte Wang Chao-hung, der von seinen Anhängern als "Lehrer Wang" verehrt wird.
Zuvor war ein von ihm als Zeitpunkt des zerstörerischen Bebens benannter Zeitpunkt um 10.42 Uhr und 37 Sekunden Ortszeit verstrichen, ohne dass die Erde auch nur im geringsten wackelte. Wang hatte ein Beben der Stärke 14 vorausgesagt und sich in einer improvisierten Notunterkunft aus Frachtcontainern verschanzt, die nach seinen Worten den besten Schutz gegen die Katastrophe bieten sollte.
Wangs "Voraussage" hatte in Taiwan großes Medieninteresse ausgelöst. Mehrere Nachrichtensender berichteten live von seinem Not-Camp in der Stadt Puli. Die Öffentlichkeit solle ihre Lehren aus dem Fall ziehen und "Gerüchten weder zuhören, noch sie glauben, verbreiten und diskutieren", sagte ein Sprecher der nationalen Erdbebenwarnstelle. Innenminister Jiang Yi-huah warnte den selbst ernannten Propheten, die Behörden würden ihn "im Auge behalten". Wang hatte für Taiwan einen riesigen Tsunami für den 11. Mai angekündigt, der Millionen Menschen töten würde. Vergangene Woche hatte sich ein Taiwaner aus Angst vor dem von Wang vorausgesetzten Beben das Leben genommen.