Panorama

Ukrainische Flagge über Moskau Putins Justiz zeigt keine Gnade

Die gelb-blaue ukrainische Staatsflagge hängt auf einem Hochhaus in Moskau. Zudem bemalten die Aktivisten den goldenen Sowjetstern zur Hälfte blau an.

Die gelb-blaue ukrainische Staatsflagge hängt auf einem Hochhaus in Moskau. Zudem bemalten die Aktivisten den goldenen Sowjetstern zur Hälfte blau an.

(Foto: dpa)

Ihre blau-gelbe Provokation in Sichtweite des Kreml könnte vier Aktivisten einige Jahre Gefängnis einbringen. Die russische Justiz zeigt Härte und wertet die Tat als bandenmäßiges und vorsätzliches Rowdytum - wie einst bei der russischen Punkband Pussy Riot.

Nach dem spektakulären Hissen der ukrainischen Flagge auf einem Wolkenkratzer in der russischen Hauptstadt Moskau müssen vier Festgenommene mit Strafen von bis zu sieben Jahren Haft rechnen. Die Staatsanwaltschaft werte die Tat als bandenmäßiges und vorsätzliches Rowdytum aus politischem Hass, sagte eine Justizsprecherin der Agentur Interfax zufolge. Zuvor wurde gegen das Quartett wegen Vandalismus ermittelt, worauf bis zu drei Jahre Gefängnis stehen.

Ein Moskauer Gericht verhängte gegen alle vier Beschuldigten Hausarrest bis zum 19. Oktober. Mit dem Arrest sei noch keine Schuld festgestellt, erklärte das Gericht. Den Festgenommenen wird vorgeworfen, in 176 Metern Höhe auf einem im Zentrum Moskaus gelegenen Prachtbau aus der Stalinzeit die gelb-blaue ukrainische Staatsflagge angebracht und einen goldenen Sowjet-Stern zur Hälfte blau angemalt zu haben. Dann sollen sie mit einem Fallschirm hinunter gesprungen sein.

Die vier - zwei Männer und zwei Frauen aus Moskau - bestreiten die Tat. Sie sagen, sie seien lediglich von der obersten Etage mit einem Fallschirm in die Tiefe gesprungen. Die Aktion hatte inmitten der Ukraine-Krise international für Aufsehen gesorgt. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko rief anschließend seine Landsleute in aller Welt dazu auf, zum Unabhängigkeitstag am Sonntag die ukrainische Flagge zu zeigen.

Quelle: ntv.de

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