Tumore in Lungen, Bronchien und Kehlkopf Raucherkrebs tötet immer mehr Frauen
28.05.2013, 11:21 Uhr
Frauen rafft der Raucherkrebs immer häufiger dahin.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die meisten Todesopfer des blauen Dunstes sind Männer, doch die Frauen holen erschreckend schnell auf. Rund 15.000 sterben jedes Jahr an Tumorerkrankungen, die typisch für Raucher sind.
Die Zahl der durch das Rauchen getöteten Frauen schnellt alarmierend in die Höhe. In den vergangenen 30 Jahren stieg die Zahl der Frauen, die an bösartigen Lungen-, Bronchial- oder Kehlkopftumoren starben, um 186 Prozent. Im Jahr 2011 töteten diese Krebsarten 14.500 Frauen, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Sie sind typisch für Raucher.
Bei den Männern war die Steigerung im selben Zeitraum, den Jahren von 1981 bis 2011, weitaus geringer: Die Zahl der an Raucherkrebsarten Verstorbenen stieg bei ihnen nur um rund elf Prozent. Trotzdem kamen insgesamt immer noch mehr Männer als Frauen durch eine solche Erkrankung ums Leben. Im Jahr 2011 waren es bundesweit 31.000 Männer und damit mehr als doppelt so viele wie Frauen.
Trinkerinnen sind weitaus gefährdeter
Einer Studie zufolge haben Frauen, die rauchen und zugleich viel Alkohol trinken, ein höheres Risiko für einen frühen Tod als Männer mit ähnlich starken Rauch- und Trinkgewohnheiten. Das fanden französische Forscher bei einer europaweiten Untersuchung der Daten von rund 380.000 Menschen heraus. Frauen, die übermäßig Alkohol konsumieren, greifen demnach auch eher zur Zigarette.
Eine Kehrtwende legte aber der Konsum von Zigaretten in den vergangenen Jahren hin. Der tägliche Konsum von Zigaretten sank laut Statistikamt von 363 Millionen Stück im Jahr 2003 auf nur noch 225 Millionen Stück im vergangenen Jahr. Zigarren und Zigarillos wurden vermehrt geraucht, zuletzt zehn Millionen Stück täglich. Immer mehr Raucher drehen selbst, denn der Konsum von Feinschnitt erhöhte sich von 51 Tonnen auf 74 Tonnen.
Ganz ähnlich entwickelte sich auch die Produktion: In Deutschland wurden vergangenes Jahr zwar so viele Zigarren und so viel Feinschnitt hergestellt wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Zigarettenproduktion ging hingegen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als sechs Prozent zurück, die Produktion von Pfeifentabak gar um ein Viertel.
Quelle: ntv.de, abe/jtw/dpa