Mega-Insekten fordern 42 TodesopferRiesenhornissen plagen China
Sie erreicht eine Flügelspannbreite von knapp 8 Zentimetern und ist bis 5,5 Zentimeter lang: Die äußerst gefährliche Asiatische Riesenhornisse sucht derzeit den Nordwesten Chinas heim. Für Deutschland besteht keine Gefahr durch die monströsen Insekten.
Bei Angriffen von Riesenhornissen sind in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi seit Juli schon 42 Menschen ums Leben gekommen. Über den Sommer seien insgesamt 1640 Menschen verletzt worden, 206 wurden in Krankenhäusern behandelt, wie das chinesische Gesundheitsministerium mitteilte. Warum die Hornissen plötzlich so viele Menschen angriffen, war zunächst unklar.
Im Sommer und im frühen Herbst flogen die Hornissen in Schulen und griffen Bauern auf ihren Feldern an. "Sie sind auf meinen Kopf losgegangen und haben sich auf meine Beine gesetzt. Ich konnte mich nicht mehr bewegen", beschrieb die Bäuerin Mu Conghui der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua einen Angriff nahe der Stadt Ankang. Seit zwei Monaten wird sie in einem Krankenhaus behandelt, auch mittels Dialyse. Ihre Beine kann sie trotzdem noch nicht wieder bewegen.
Tiere spritzen gefährliches Gift
Bei den Insekten handelt es sich nicht um gewöhnliche Hornissen, sondern um die etwa daumengroßen Asiatischen Riesenhornissen, wie das Gesundheitsministerium schreibt. Die Tiere seien meist 3,5 bis 5,5 Zentimeter lang und erreichten bis zu 8 Zentimeter Flügelspannbreite, berichten Zoologen der University of Michigan. Bei Stichen spritzen sie ein Gift in ihre Opfer, auf das manche Menschen allergisch reagieren. In Japan sterben nach Angaben der Universität jährlich bis zu 50 Menschen nach Attacken der Vespa mandarinia.
Huang Rongyao vom Forstamt der Stadt Ankang sieht eine mögliche Ursache für die Attacken in einer zweimonatigen Hitzewelle. Das habe die Insekten aktiver werden lassen. Außerdem hätten sich die Hornissen wegen veränderter Vegetation stärker in von Menschen besiedelte Gebiete ausgebreitet, sagte er Xinhua. Japanische Forscher hatten vor zehn Jahren Inhaltsstoffe etwa von Kosmetika als mögliche Reizstoffe für die Riesenhornissen identifiziert.
Die in Deutschland vorkommenden Hornissen gelten für Menschen als kaum bedrohlich. Ihre Stiche sind nicht gefährlicher als die von Bienen oder Wespen. Wer von einem der großen Insekten umschwirrt wird, sollte ruhig bleiben und nicht um sich schlagen, empfehlen Experten.