Panorama

Urlaubsfrage spaltet Deutschland Rügen statt Rio

Sehnsuchtsort: Der Zuckerhut in Rio de Janeiro. Für den real existierenden Urlaub genügt dem Deutschen aber oft auch die Heimat.

Sehnsuchtsort: Der Zuckerhut in Rio de Janeiro. Für den real existierenden Urlaub genügt dem Deutschen aber oft auch die Heimat.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Fernweh der Deutschen endet oft an den Staatsgrenzen. Wenn auch die Zahl der Extrem- und Fernreisen steigt - die meisten Urlauber bleiben im eigenen Land. Eine neue Forsa-Umfrage zeigt, was den Deutschen im Urlaub wichtig ist. Exotik ist es nicht.

Graue Wolken, graue Häuser: Für viele Deutsche ist das kein Grund, die Flucht in den Urlaub zu ergreifen. Nur die Hälfte fährt weg: Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und "Stern" fahren nur 49 Prozent der Deutschen in den Urlaub. 47 Prozent gaben an, zu Hause bleiben zu wollen. Die Zahlen sind in allen Altersschichten nahezu gleich.

Wer doch die Koffer packt, fährt oft auch nicht so richtig weit weg. Der Traum von Palmen, Traumstränden und Südsee-Feeling bleibt für die meisten genau das: ein Traum. In der Praxis entscheiden sich viele doch lieber für das Altbekannte. Immerhin 25 Prozent fahren von zu Hause weg, um in einer vertrauten Umgebung Urlaub zu machen. 31 Prozent fahren meist ins gleiche Urlaubsgebiet. Knapp 27 Prozent gaben vergangenes Jahr in einer ADAC-Befragung an, Urlaub in Deutschland machen zu wollen.

Deutsche wollen Sauberkeit

Abwechslung, Abenteuer und Action ist nicht das, was die meisten suchen. Tatsächlich wollen sie Sauberkeit, günstige Preise und Menschen, mit denen sie Deutsch sprechen können. Gegenüber Forsa gaben 89 Prozent der Reisenden an, dass ihnen die Sauberkeit am Urlaubsort am wichtigsten sei. 58 Prozent wünschen sich günstige Preise, 35 Prozent erhoffen sich vor Ort eine Möglichkeit, sich in der Muttersprache verständigen zu können. Also lieber Rügen als Rio, lieber Husum als Havanna.

Das könnte auch etwas mit dem Geldbeutel zu tun haben. 52 Prozent der Deutschen möchten maximal die Hälfte eines Monatsgehaltes für den Urlaub ausgeben. Ein Trip nach Thailand ist damit meist nicht zu stemmen. Dann doch lieber nach Mecklenburg-Vorpommern - zumal dort ja auch saubere Hotels, günstige Preise und deutschsprachige Gastgeber warten.

Postkarte - ja oder nein?

Wer schließlich im Strandkorb am guten alten Ostseestrand sitzt, steht vor einer wichtigen Frage: Postkarte - ja oder nein? Auch hier spalten sich die Deutschen. 54 Prozent gaben an, schriftliche Urlaubsgrüße zu verschicken, 45 Prozent verneinten dies. Wer gern Postkarten bekommt, sollte sich mit eher jungen Frauen aus Ostdeutschland befreunden. Laut Statistik schicken  65 Prozent der Ostdeutschen, 61 Prozent der Frauen und 62 Prozent der Unter-45-Jährigen eine Karte.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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