Dutzende Tote bei Unglück auf dem NigerSchiff bricht auseinander und kentert
Mali trauert um viele Tote, darunter zahlreiche Kinder: Auf dem Niger verunglückt ein überladenes Schiff auf dem Weg nach Timbuktu. Rund 200 Menschen können sich aus eigener Kraft retten, für 39 kommt jede Hilfe zu spät.
Bei einem Schiffsunglück auf dem Niger in Mali sind in der Nacht auf Samstag mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten befinden sich nach Angaben des Katastrophenschutzes zahlreiche Kinder. Das mit Passagieren überfüllte Schiff war auf dem Weg von Mopti nach Timbuktu gewesen, als es in der Nähe des Ortes Konna aus noch unbekannter Ursache auseinanderbrach und kenterte.
"Wir haben 13 Kinder beerdigt, es war furchtbar", sagte der Lehrer Seydou Maiga, der zu den Überlebenden des Unglücks zählte. Rund 250 Menschen waren mit dem Schiff unterwegs, zum Teil hatten sie offenbar keine Tickets gelöst. Etwa 200 Menschen haben sich den Angaben nach selbst retten können oder seien gerettet worden. Mehrere von ihnen seien aber bei dem Unglück verletzt worden. Einige Passagiere werden noch vermisst.
Die Regierung in Bamako ordnete eine Untersuchung des Unglücks an. Es ist bislang unklar, wie die enorme Überladung des Schiffes möglich war. Laut dem Gouverneur von Mopti sind Unfälle auf dem Fluss keine Seltenheit - allerdings sei die hohe Opferzahl des jüngsten Unglücks "extrem ungewöhnlich", sagte Ibrahima Hama Traoré.Die Behörden würden das Gespräch mit Transportunternehmen suchen, um den Schiffsverkehr besser zu regeln und die Überladung von Booten zu verhindern.
Der 2500 Kilometer lange Niger-Strom ist eine der wichtigsten Transportachsen in Mali. Er verbindet den trockenen Norden des Landes mit dem vergleichsweise fruchtbaren Süden. Das Unglücksschiff war von Mopti Richtung Timbuktu unterwegs. Die Entfernung beträgt rund 700 Kilometer. Das Unglück war den Behörden zufolge das bislang schwerste Schiffsunglück in der Geschichte Malis.