Panorama

Über Klippe gerolltSegway-Eigner stürzt in den Tod

28.09.2010, 08:19 Uhr

Der britische Multimillionär und Inhaber der Firma Segway ist mit einem seiner Elektroroller über eine Klippe in den Tod gestürzt. Die Ermittler gehen von einem Unfall aus.

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Heselden spendete etliche Millionen Pfund für die Bekämpfung der Armut. (Foto: Reuters)

Der britische Hersteller des elektronischen Stehrollers Segway ist mit einem seiner futuristischen Scooter tödlich verunglückt. Die Leiche des 62-jährigen Millionärs Jimi Heselden sei am Sonntag in einem Fluss unweit seines Hauses in Nordengland entdeckt worden, teilte die Polizeisprecherin im nordenglischen Wethelby mit. Dort hatte sich das Unglück zugetragen.

Vermutlich sei Heselden mit dem Scooter über eine Klippe gestürzt und in den Fluss gefallen, hieß es unter Berufung auf Augenzeugen. Die Ermittler gehen von einem Unfall aus.

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Touristischer Segway-Ausflug durch Berlin. (Foto: REUTERS)

Heselden hatte erst im vergangenen Dezember die unter Absatzproblemen leidende US-Firma Segway übernommen. Die Erfindung des eigenartigen Hightech-Scooters vor neun Jahren sollte den Straßenverkehr revolutionieren: Der Fahrer bewegt das zweirädrige Gefährt in stehender Position; lehnt er sich leicht nach vorne, beschleunigt es bis zu einer Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern. Das sich selbst balancierende Gefährt auf zwei parallelen Rädern ist auch in Deutschland zugelassen und wird zunehmend beliebter.

Heselden, ein ehemaliger Bergarbeiter, der mit 15 Jahren die Schule verließ, war durch seinen "mobilen Sandsack" zum Multimillionär geworden. Dabei handelt es sich um eine Schutzvorrichtung für Soldaten, die herkömmliche Sandsäcke ersetzt. Die Befestigungsanlage, wie sie gerne im Irak und in Afghanistan, aber auch bei Hochwasser eingesetzt wird, ist schnell zu errichten.

In seiner Heimat um die Stadt Leeds war er als großzügiger Spender bekannt, der Millionen für die Bekämpfung der Armut gab. Erst in diesem Monat hatte er zehn Millionen Pfund (12 Millionen Euro) einer örtlichen Stiftung vermacht. Insgesamt spendete er mehr als 27 Millionen Euro.

Quelle: dpa/AFP