Prüdes Paris Sexshop muss Schule weichen
29.02.2012, 15:54 UhrIm "Love Shop" im Zentrum von Paris können Erwachsene ihr Liebesleben mit dem Kauf von Massage-Ölen, Dessous oder vibrierendem Spielzeug in Schwung bringen. Doch die nach Stimulation Suchenden müssen künftig weitere Wege auf sich nehmen: Eine katholische Vereinigung hat die Schließung erwirkt. Grund: Der Laden liegt neben einer Grundschule.
Viele finden: Da ist doch nichts dabei. Die katholische Vereinigung, die in Paris vor Gericht zog, sieht das anders.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Geschäft für Sexspielzeug muss in Paris schließen, weil es zu nahe an einer Schule liegt. Ein Gericht gab in Paris der Klage einer Vereinigung katholischer Familien statt. Der "Love Shop", der im Jahr 2008 rund 90 Meter entfernt von einer Grundschule im Zentrum von Paris aufgemacht hatte, habe gegen das Gesetz zum Schutz von Kindern verstoßen, urteilte das Gericht.
Die Kläger hatten sich auf ein Kinderschutz-Gesetz berufen, demzufolge es untersagt ist, in Geschäften pornografische Gegenstände zu verkaufen, wenn diese weniger als 200 Meter von einer Schule entfernt sind. Das Gesetz präzisiert allerdings nicht, was unter pornografischen Gegenständen zu verstehen ist.
Im "Love Shop" werden Massage-Öle, Unterwäsche, Dildos und ähnliches verkauft. Die Verteidigung kritisierte, das Urteil spiegele eine "höchst rückständige Moralvorstellung". Frankreich sei damit "das einzige Land in der westlichen Welt, in dem eine vibrierende Ente als pornografischer Gegenstand gilt". Der Ladenbetreiber will nun Berufung gegen das Urteil einlegen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa