Panorama

Er lebte 16 Jahre in der Wildnis Sibirischer "Mogli" flieht vor Winter

Im Winter ist Sibirien definitiv kein Ort, um es wie die Charaktere des Dschungelbuchs mal mit Gemütlichkeit zu probieren.

Im Winter ist Sibirien definitiv kein Ort, um es wie die Charaktere des Dschungelbuchs mal mit Gemütlichkeit zu probieren.

(Foto: REUTERS)

Nach 16 Jahren in der sibirischen Wildnis hat sich ein von seinen Eltern verlassener junger Mann in Russland den Behörden anvertraut und um Hilfe gebeten. Der 20-Jährige sei von Bewohnern der Ortschaft Belokuricha aufgefunden worden und nach eigenen Worten schon 1997 mitsamt seiner Familie aus der Zivilisation in eine abgelegene Hütte geflüchtet, sagte ein Justizvertreter. Im Mai ließen ihn seine Eltern demnach allein, doch erst zum Sommerende bekam er es wegen des nahenden Winters mit der Angst zu tun und suchte Kontakt zu anderen Menschen.

Aus Sorge um sein Wohlergehen bat die Staatsanwaltschaft vor Gericht darum, dem jungen Mann neue Ausweisdokumente auszustellen, damit er Hilfsleistungen vom russischen Staat beziehen kann. Ansonsten habe der Naturbursche aber "normal und gesund" ausgesehen, sagte Staatsanwalt Roman Fomin. "Er sprach bloß ein bisschen langsam, weil er eben nicht so oft kommuniziert wie die meisten Menschen."

Von russischen Medien wurde der Eremit "Waldjunge" und "sibirischer Mogli" getauft, nach dem gleichnamigen Protagonisten des "Dschungelbuchs" von Rudyard Kipling. Fomin zufolge hatte sich seine Familie einst bewusst zum Rückzug in die Wildnis entschlossen, allerdings nicht aus religiösen Gründen. Der momentane Aufenthaltsort seiner Eltern ist demnach unklar. Der "Waldjunge" selbst sei inzwischen wieder in seine Hütte zurückgekehrt.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen