Raubüberfall bei Paris Spezialeinheiten befreien 18 Menschen
13.07.2015, 10:31 Uhr
Versuchter Raubüberfall: Das Einkaufszentrum Qwartz wurde weiträumig abgeriegelt.
(Foto: dpa)
In einem Einkaufszentrum nördlich von Paris beendet die französische Spezialeinheit Raid eine Geiselnahme. Etwa 18 "verängstigte" Menschen werden befreit. Die Täter sind noch nicht gefasst.
Gewalttäter haben nahe Paris eine Filiale der irischen Billig-Modekette Primark überfallen und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Vermutlich attackierten drei Angreifer am frühen Morgen das Geschäft in einem Einkaufszentrum im Pariser Vorort Villeneuve-la-Garenne. Polizeiangaben zufolge wurden 18 Angestellte, die sich in einer Kantine verstecken konnten, von Spezialeinheiten in Sicherheit gebracht. Die Suche nach den Tätern läuft noch.
Die bewaffneten Angreifer drangen gegen 06.30 Uhr in die Primark- Filiale im Norden von Paris ein, offenbar, um das Geschäft auszurauben. Eine Primark-Angestellte berichtete laut der Polizei in einer SMS an ihren Freund von einer Geiselnahme in dem Geschäft. Unklar ist aber, ob es tatsächlich zwischenzeitlich Geiseln gab.
18 Angestellte hätten sich verängstigt in einer Kantine des Einkaufszentrums verschanzt, sagte ein Polizist. Beamte der Spezial-Einheit Raid rückten am Vormittag in das Einkaufszentrum vor und brachten die Angestellten in Sicherheit. Dabei sei niemand verletzt worden, eine der 18 Personen habe jedoch einen Schwächeanfall erlitten, sagte ein Polizist.
Ein Täter soll Primark-Angestellter sein
Unklar ist, ob sich die Angreifer noch im Einkaufszentrum befinden oder bereits geflohen sind. "Die Suche nach den drei Verbrechern geht weiter", sagte ein Polizist. Demnach zeichneten Überwachungskameras auf, wie die Angreifer in das Einkaufszentrum eindrangen - aber nicht, wie sie es verließen. Aus Ermittlerkreisen verlautete, einer der Räuber sei anscheinend als Primark-Mitarbeiter erkannt worden.
Ein Großaufgebot der Polizei riegelte das Einkaufszentrum Qwartz weiträumig ab. Straßen wurden für den Verkehr gesperrt, Geschäfte blieben geschlossen.
Frankreich hat die Sicherheitsvorkehrungen seit den islamistischen Anschlägen auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt im Januar erhöht. Die Attentäter töteten damals 17 Menschen. Im Juni köpfte ein mutmaßlicher Islamist seinen Chef und versuchte anschließend, eine Gasfabrik in die Luft zu sprengen.
Quelle: ntv.de, dsi/AFP