Panorama

Auf den Zahn gefühltStädte verwerten Gold von Toten

30.06.2012, 05:46 Uhr
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Manches Gebiss ist durchaus lukrativ. (Foto: picture alliance / dpa)

Wer dachte, das Gold in seinen Zähnen gehöre auch nach seinem Tod ihm, liegt falsch. Zumindest gilt das, wie eine Umfrage ergab, in einigen deutschen Städten. Sie kratzen das Gold nach der Einäscherung zusammen - etwa zum Wohl der Haushaltskasse.

Einige deutsche Städte nutzen das Zahngold von Toten als lukrative Einnahmequelle. Sie verwerten die Edelmetalle, die nach einer Einäscherung zurückbleiben. In Nürnberg wird damit zum Beispiel jährlich ein Erlös von rund 250.000 Euro erzielt, andere Städte verdienen mehrere zehntausend Euro, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Das Geld wird gespendet oder fließt in den Haushalt der Städte.

Der Bundesverband deutscher Bestatter äußerte heftige Kritik an dem Vorgehen. "Das empfinde ich wie ein Ausschlachten des Menschen", sagte Präsident Christian Streidt.

Andere Städte verzichten auf die Verwertung. Sie bestatten das Metall mit der Asche, entweder aus Pietätsgründen oder weil ihnen die technischen Möglichkeiten für die Filterung fehlen.

Quelle: ntv.de, dpa