Panorama

Fukushima-Sedimente schwemmen in den PazifikTaifune verbreiten radioaktives Material

28.11.2013, 16:43 Uhr
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Die Lage in Fukushima ist noch immer sehr ernst. (Foto: dpa)

Das Wetter spielt bei der Ausbreitung radioaktiver Materialien aus Fukushima eine große Rolle. Laut einer Studie waschen Taifune belastete Sedimente aus den Böden der Unglücksregion und verbreiten sie in bislang verschont gebliebenen Gebieten.

Radioaktives Material aus dem havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima wird einer Studie zufolge durch Taifune stark weiterverbreitet. Die Taifune würden die Böden in der Region um Fukushima auswaschen, in denen sich radioaktives Material wie Cäsium 134 und Cäsium 137 abgelagert habe, erklärten Forscher des französischen Instituts für Klima- und Umweltwissenschaften, kurz LSCE. Dieses verseuchte Sediment gerate so in Flüsse und werde bis in den Pazifischen Ozean geschwemmt.

Bei der Atomkatastrophe von Fukushima gelangten im März 2011 nach einem Erdbeben und einem Tsunami große Mengen radioaktiver Partikel in die Atmosphäre. Radioaktives Cäsium, das sich besonders hartnäckig im Boden festsetzt, lagerte sich unter anderem in den Bergregionen nahe des Atomkraftwerks ab.

"Direkter Ausstoß" ist nicht alles

Die Wissenschaftler des LSCE nahmen in der Region zusammen mit Forschern der japanischen Universität Tsukuba von November 2011 an wiederholt Messungen vor. Dabei konnten sie nachweisen, dass Cäsium 134 und Cäsium 137 infolge von Taifunen in Flüsse geschwemmt wird. Auf dem Weg in den Pazifik durchfließen die Flüsse auch Küstenstriche, die bislang von der atomaren Verseuchung relativ verschont geblieben waren. Dort leben viele Menschen, auch wird Landwirtschaft betrieben.

2012 sank die Konzentration radioaktiver Sedimente in den Flüssen, weil die Taifune in jenem Jahr vergleichsweise schwach ausfielen. Dieses Jahr waren die Taifune indes stärker, und so wurden bei einer Messung im vergangenen Monat wieder mehr radioaktive Partikel nachgewiesen.

"Viele konzentrieren sich auf den direkten Ausstoß (radioaktiven Materials) aus dem Atomkraftwerk Fukushima", sagte LSCE-Forscher Olivier Evrard. "Es gibt aber auch diese Quelle von radioaktiven Ablagerungen." Dies dürfe nicht vernachlässigt werden.

Quelle: ntv.de, fma/AFP